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Der Aufenthalt im Allgemeinkrankenhaus - Institut für ...

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• Es ist ein stärkeres Bewusstsein <strong>für</strong> gerontopsychiatrisch Erkrankte ent-<br />

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standen. „Das Wichtigste ist, den Patienten zu beobachten, mit den Angehörigen<br />

darüber zu sprechen und hellhöriger zu werden, was die psy-<br />

chischen Probleme anbelangt.“<br />

• Man hat mehr Verständnis <strong>für</strong> Demenzkranke und geht anders mit ihnen<br />

um. „Da war vor kurzem z.B. ein Patient <strong>im</strong> Nachtdienst, der wollte plötz-<br />

lich aus dem Krankenhaus raus, dachte, er wäre sonst wo. Das ist eine<br />

wahnsinnig schwierige Situation. Man hat ja auch irre Gegenreaktionen<br />

und denkt, muss das jetzt sein, ich hab so viel zu tun, wieso fängt der<br />

jetzt an zu spinnen. Dann habe ich mich an die Tipps vom Facharzt erin-<br />

nert und habe versucht, dem Patienten verständnisvoll entgegenzukommen.“<br />

• Die Ärztinnen und Ärzte sind vorsichtiger mit Sedativa. Früher wurden oft<br />

so genannte „überhängende“ Schlafmittel zur Ruhigstellung eingesetzt.<br />

Heute weiß man mehr über deren Nebenwirkungen, wie z.B. die Be-<br />

nommenheit noch am nächsten Tag und die damit zusammenhängende<br />

Sturzgefahr. „Die Patienten schlafen jetzt nachts ruhiger und sind dann<br />

tagsüber wacher und nicht so somnolent. Manchmal legen wir bei Sturz-<br />

gefahr einfach die Matratzen auf den Boden.“<br />

• Auch mit Fixierungen ist man vorsichtiger geworden. „Früher war dieses<br />

Ruhigstellen so der erste Reflex. <strong>Der</strong> muss jetzt ruhiger werden, ich kann<br />

mit dem nicht umgehen oder mit der Situation nicht umgehen. Das heißt<br />

nicht, dass es heute nicht auch passiert. Aber es ist nicht der erste Weg,<br />

Gott sei dank.“<br />

• Zudem hat sich der Blick <strong>für</strong> die Anschlussversorgung der Patienten ge-<br />

schärft. Probleme werden früher antizipiert und entsprechende Unterstützung<br />

eingefordert. So können unvorbereitete Entlassungen vermieden<br />

werden.<br />

Schließlich kann man davon ausgehen, dass durch die Erhöhung der Handlungssicherheit<br />

<strong>im</strong> Umgang vor allem mit den demenzkranken Patient/innen<br />

eine Belastungsreduktion auf den Stationen erfolgt ist. Diese stellt sich je-<br />

doch nicht pr<strong>im</strong>är als Zeitersparnis, sondern in Form einer Stressreduktion<br />

ein. „Es ist nicht mehr ganz so anstrengend wie es früher war, weil man<br />

diese Tipps und Tricks zum Umgang kriegt. Es ist schon entlastend. Und der<br />

Liaisondienst kommt und führt die Gespräche mit den Patienten, die sind

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