Der Aufenthalt im Allgemeinkrankenhaus - Institut für ...
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Wege zu leiten sind, wie z.B. sich zu kümmern, dass eine Pflegestufe bean-<br />
tragt wird, dass eine gesetzliche Betreuung einzurichten ist oder dass weitere<br />
Hilfen organisiert werden.<br />
Diese Aufgabe, die man auch mit Case Management umschreiben könnte,<br />
wird vom Konsiliar- und Liaisondienst allerdings nur subsidiär übernommen,<br />
das heißt, wenn sie von anderen Instanzen, wie dem Krankenhaussozial-<br />
dienst oder von Angehörigen, nicht geleistet wird oder werden kann. Durch<br />
das „Netzwerken“ ist der Fachdienst <strong>im</strong> Umfeld der Krankenhäuser mittlerweile<br />
deutlich bekannter geworden, was sich z.B. an externen Anfragen<br />
zeigt. „Die Angehörigen sind anders informiert und auch die Hausärzte. Da<br />
sind viele, die anrufen und sagen, ich schicke den Patienten, aber ich weiß,<br />
dass Sie einen Liaisondienst haben, den müssen Sie dann sofort anrufen.<br />
Also es kommt auch von außen.“<br />
Dennoch stößt der Konsiliar- und Liaisondienst bei seiner Vernetzungsarbeit<br />
an personelle und strukturelle Grenzen. Deshalb wird versucht, eine Diskus-<br />
sion über die Installierung einer Pflegeüberleitung zwischen den Modellkran-<br />
kenhäusern und krankenhausexternen Instanzen, wie z.B. den ambulanten<br />
Pflegediensten, in Gang zu setzen (vgl. 7.). Wie die Fallstudien verdeutlicht<br />
haben, bestehen auch innerhalb des Krankenhauses noch Probleme mit der<br />
bereichsübergreifenden Kommunikation. So wird der Konsiliar- und Liaisondienst<br />
z.B. nicht <strong>im</strong>mer informiert, wenn es zu Wiederaufnahmen bereits<br />
bekannter Patient/innen kommt.<br />
6.4 Finanzielle Einsparungen<br />
Dass durch den Konsiliar- und Liaisondienst auch Kosten eingespart wer-<br />
den, liegt auf der Hand. So zitieren z.B. Oswald und Engel jüngere Studien,<br />
die gezeigt haben, dass vor allem bei der kostenintensiven Krankheitsgruppe<br />
der Demenzkranken durch frühzeitige Diagnostik, gezielte Behandlung<br />
und Beratung der Angehörigen nicht nur auf individueller Ebene Entlastung<br />
geschaffen, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene eine erhebliche Kostenreduzierung<br />
bewirkt werden kann. Eine Früherkennung ermöglicht den<br />
Einsatz von Antidementiva, der zu einem längeren Erhalt der kognitiven<br />
Leistungsfähigkeit, zu einer Stärkung der Alltagskompetenz und zu einer<br />
Abnahme von Verhaltensauffälligkeiten führt. Ebenso können durch die<br />
Früherkennung einer Demenz rechtzeitig Unterstützungsprogramme <strong>für</strong> die<br />
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