26.04.2013 Aufrufe

Der Aufenthalt im Allgemeinkrankenhaus - Institut für ...

Der Aufenthalt im Allgemeinkrankenhaus - Institut für ...

Der Aufenthalt im Allgemeinkrankenhaus - Institut für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

der Aktivierungsgruppe treffen, ist die Freude sehr groß. Es wird deutlich,<br />

dass sie in einem symbiotischen Verhältnis leben, in dem die jüngere die<br />

ältere bevormundet, beide damit aber offenbar gut zu Recht kommen und<br />

sich wohl fühlen. Auf Grund dieser Erkenntnis setzt sich der Konsiliar- und<br />

Liaisondienst da<strong>für</strong> ein, dass die beiden in ein gemeinsames Z<strong>im</strong>mer verlegt<br />

werden, wo sie nun gemeinsam vom Fachdienst besucht werden.<br />

Da beide einen Wechsel ins He<strong>im</strong> ablehnen, prüfen die Modellbeteiligten, ob<br />

unter diesen Umständen eine häusliche Versorgung weiter aufrecht zu erhalten<br />

wäre. Nach intensiven Beratungen mit den Angehörigen beschließen<br />

diese, dem Wunsch der älteren Damen zu entsprechen, auch wenn das<br />

Klinikpersonal große Skepsis äußert. Gestützt durch die positiven Erfahrungen<br />

mit dem gemeinsamen Z<strong>im</strong>mer in der Klinik wird <strong>im</strong> Rahmen der Entlas-<br />

sungsplanung vereinbart, dass beide Schwestern in das Erdgeschoss ihres<br />

Hauses umziehen und sich in Zukunft ein gemeinsames Schlafz<strong>im</strong>mer teilen.<br />

Es wird ein engmaschiges Netz an Hilfen gestrickt, das eine Unterver-<br />

sorgung vermeiden soll.<br />

Erfolg der Interventionen<br />

<strong>Der</strong> unmittelbare Erfolg der Interventionen misst sich in erster Linie an der<br />

Versorgungsqualität der Patient/innen, an deren subjektivem Empfinden von<br />

Lebensqualität und Wohlbefinden. Gerade in der Fallgruppe der demenzkranken<br />

Patient/innen kann daneben belegt werden, wie wichtig die Arbeit<br />

des Konsiliar- und Liaisondienstes zudem <strong>für</strong> das Belastungserleben des<br />

Pflegepersonals und der Angehörigen ist. Finanzielle Einsparungen ergeben<br />

sich vor allem durch die Vermeidung unnötiger He<strong>im</strong>unterbringungen.<br />

In aller Regel ist das Wohlbefinden älterer Menschen eng an den Verbleib in<br />

ihrem gewohnten räumlichen und sozialen Umfeld gekoppelt. Insbesondere<br />

<strong>für</strong> Demenzkranke hat die Aufrechterhaltung der häuslichen Versorgung<br />

aber zusätzlich eine therapeutische Funktion: so können Orientierungsdefizi-<br />

te kompensiert und über Erinnerungsgegenstände emotionale Sicherheit<br />

vermittelt werden. Dennoch muss in jedem Einzelfall geprüft werden, ob der<br />

Verbleib in den eigenen Wänden verantwortbar ist.<br />

In der Fallgruppe der Demenzkranken wird nach Abwägen der Umstände<br />

bei zwei Personen ein He<strong>im</strong>wechsel organisiert. Dabei handelt es sich ein-<br />

mal um Frau J., bei der bereits während des Krankenhausaufenthaltes er-<br />

hebliche Probleme aufgetreten waren. So verarbeitete sie den Kranken-<br />

78

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!