Oldenburger Jahrbuch - der Landesbibliothek Oldenburg
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es aus <strong>der</strong> Jungbronzezeit keinen Beleg, auch nicht von Busch/Dötlingen.<br />
Das steht für die fragliche Zeit im Gegensatz zum Brauch in <strong>der</strong> Urnen-<br />
fel<strong>der</strong>kultur Süddeutschlands47), wo die Beigaben häufig m itverbrannt wurden.<br />
In <strong>der</strong> frühen Eisenzeit sind in <strong>Oldenburg</strong> Beigaben wie Nadeln und<br />
Pinzetten oft noch unverbrannt48). Daneben bergen die Urnen aber auch<br />
verschmolzene Bronzen, wie ein Wendelringbruchstück, Drähte o<strong>der</strong> unkenntliche<br />
Klümpchen, teilweise zusammen m it unversehrten Beigaben<br />
(Resthausen/Molbergen, Mus. O. 2260 m it Rippenkopfnadel).<br />
Gleichzeitig tritt in <strong>der</strong> frühen Eisenzeit eine Än<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong><br />
mitgcgcbcncn Beigabentypen ein. In <strong>der</strong> Jungbronzezeit sind es Rasiermesser,<br />
Pinzetten, Nadeln, Schleifsteine und an<strong>der</strong>e Gegenstände, wie ein drahtförmiger<br />
Halsring o<strong>der</strong> ein Doppelknopf. Die Pfrieme stellen ein Kennzeichen<br />
des Kreises <strong>der</strong> zweihenkligen Terrinen dar. In den eisenzeitlichen<br />
Gräbern sind Nadeln die häufigste und sehr oft die einzige Beigabe. Die<br />
gleiche Verschiebung konnte K. Lund für Schleswig-Holstein feststellen49).<br />
Auch hier wurden außerdem die Beigaben erst von <strong>der</strong> P. VI an dem Scheiterhaufenfeuer<br />
ausgesetzt. Bezüglich dieser Sitte kann man also, auch auf<br />
dem Gräberfeld Busch, einen engen Zusammenhang mit dem Norden<br />
bemerken.<br />
2. Leichenbrandlager<br />
Neben Urnenbestattungen kommen gelegentlich auch urnenlose Beisetzungen<br />
in Form von Leichenbrandlagern vor. Der Leichenbrand ist ebenfalls<br />
aus dem Scheiterhaufen ausgelesen und vermutlich in einem Behälter<br />
aus vergänglichem Material, etwa einem Beutel o<strong>der</strong> Kästchen, beigesetzt<br />
worden. Urnenlose Bestattungen werden in <strong>der</strong> Lat^nezeit die Regel, so daß<br />
sich Leichenbrandlager ohne datierende Beigaben nicht zeitlich festlegen<br />
lassen.<br />
Jungbronzezeitliches Alter haben Leichenbrandlager vom Gräberfeld Busch.<br />
Sie wurden dort in einer Grabgrube innerhalb eines Kreisgrabenhügels angetroffen.<br />
Als Umhüllung konnten Beutel und Holzbehälter erschlossen<br />
werden. Wie die Urnenbestattungen waren sie mit Beigaben wie Vasenkopfnadeln<br />
o<strong>der</strong> Beigefäßen ausgerüstet. Das Vorkommen <strong>der</strong> Leichenbrandlager<br />
47) H. Aschemeyer, 1966, 37.<br />
48) Im Gegensatz dazu die H ausurnenkultur: W. A. v. Brunn, 1939, 15.<br />
4») K. Lund, 1951, 5 ff.<br />
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