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Oldenburger Jahrbuch - der Landesbibliothek Oldenburg

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In <strong>der</strong> Baugrube konnten ferner zwei H olzbrunnen verschiedenen Typs freigelegt<br />

w erden:<br />

1. ein ausgehöhlter Baumstamm (Durchmesser etwa 110 cm), in welchem ein fast<br />

vollständig erhaltener Tiillenkrug m it zwei randständigen Henkeln und angesetztem<br />

Wellenfuß geborgen werden konnte,<br />

2. ein Kastenbrunnen (120 X 140 cm), welcher nach den Scherbenfunden in das<br />

12. Jahrhun<strong>der</strong>t zu datieren wäre.<br />

H. G. Steffens<br />

Die Tätigkeit <strong>der</strong> moorkundlichen Abteilung im Staatlichen Museum für<br />

N aturkunde und Vorgeschichte und das Forschungsunternehmen „Moorstege<br />

und Bohlenwege Nordwestdeutschlands in ihren vegetationsgeschichtlichen<br />

und klimatologischen Zusammenhängen“.<br />

Ausführung: Museumskustos FI. HAYEN<br />

(siehe vorher: <strong><strong>Oldenburg</strong>er</strong> <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 68 (1969), Seite 319 ff.)<br />

Die im A rbeitstrakt des Erweiterungsbaus fertiggestellten Arbeitsräume w urden<br />

eingerichtet und bezogen.<br />

Eine größere Teilstrecke des Bohlenweges XLII (Ip) im W ittem oor bei Hude<br />

mußte durch Grabung untersucht werden, da sie durch Kultivierungsmaßnahmen<br />

gefährdet war. Es ergaben sich neue und ergänzende Befunde. Erstmals konnten die<br />

im Weg verbauten Holzlieferungen gegeneinan<strong>der</strong> abgegrenzt werden. Aus ihnen<br />

kann ein ungefähres Maß für die Größe einer Wagenladung errechnet werden,<br />

woraus sidi <strong>der</strong> für den Bau des Weges erfor<strong>der</strong>liche Arbeitsaufwand errechnen läßt.<br />

Mehrfach zeigten sich Störungen <strong>der</strong> Fahrbahn, die durch Abnutzung entstanden<br />

sein müssen, daneben auch ausgebesserte Teilstrecken. An noch nicht reparierten<br />

Störungen wurden vier neue Kultfiguren gefunden, an einer schon reparierten Teilstrecke<br />

die Füße von zwei weiteren. Sie machen es möglich, die Verwendung und den<br />

Sinn dieser kultischen Hölzer weiter einzuengen und zu erkennen.<br />

Eine Reihe von Einzelbeobachtungen ergab weitere Hinweise zu Beson<strong>der</strong>heiten des<br />

Weggebaues.<br />

Das N ordende des Bohlenweges wurde in Bäke durch Grabung weiter untersucht.<br />

Es zeigte sich, daß die letzten etwa 500 m durch Torfstich beseitigt worden sind.<br />

So konnte <strong>der</strong> fehlende Abschnitt in <strong>der</strong> Fluchtrichtung des bekannten Teiles nur<br />

durch H olzreste nachgewiesen werden. Damit ergab sich die Lage des Berührungspunktes<br />

von Weg und Fluß. Die Suche nach dem Punkt, an dem man vom Wagen<br />

in das Schiff umlud, wurde durch mehrfaches Schneiden des mit Klei gefüllten und<br />

von Torf bedeckten ehemaligen Bachlaufes begonnen. Sie ist noch nicht abgeschlossen,<br />

macht aber die W eiterführung <strong>der</strong> Vermessung möglich. Es ergaben sich<br />

Beobachtungen zur Beschaffenheit und Breite dieses gewundenen Laufes, <strong>der</strong> nur bis<br />

zu diesem Punkt schiffbar gewesen sein kann und einen Zufluß von <strong>der</strong> Geest her<br />

durch die Breite des Moores hindurch erhielt. Im Moor selbst teilte er sich in mehrere<br />

flache Arme auf, die immer noch dem von <strong>der</strong> H unte kommenden Tideeinfluß<br />

ausgesetzt waren. Dam it ist nachgewiesen, daß dieser Bohlenweg im dritten Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

vor Chr. Geb. die Geest m it dem sdiiffbaren Fluß verbunden hat.<br />

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