Oldenburger Jahrbuch - der Landesbibliothek Oldenburg
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Anschrift <strong>der</strong> Verfasserin:<br />
Dr. Elsa Hähnel, 44 Münster, Am Stadtgraben 13— 15,<br />
Seminar für Vor- und Frühgeschichte <strong>der</strong> U niversität Münster.<br />
Vorbemerkung:<br />
Die Untersuchung beschränkt sich auf den Südteil des Verwaltungsbezirks <strong>Oldenburg</strong>,<br />
auf die Gebiete Stadt Delmenhorst, Stadt <strong>Oldenburg</strong>, sowie die Landkreise<br />
Cloppenburg, <strong>Oldenburg</strong> und Vechta. Dieser Raum wird durch die Wasserläufe <strong>der</strong><br />
H unte im Osten, <strong>der</strong> Hase im Südwesten und <strong>der</strong> Soeste im Nordwesten geglie<strong>der</strong>t.<br />
Eine natürliche Abgrenzung ist nur im N ordosten durch die Wesermarsch, im N ordwesten<br />
durch die Hunte-Leda-Nie<strong>der</strong>ung und im Südwesten durch die Hase-Flad<strong>der</strong>-<br />
Nie<strong>der</strong>ung gegeben. Den Kern bilden die naturräumlichen H aupteinheiten2) <strong>der</strong><br />
Cloppenburger Geest im Westen und <strong>der</strong> Delmenhorster Geest im Nordosten, Teile<br />
<strong>der</strong> sich von <strong>der</strong> m ittleren Ems bis zur m ittleren Weser erstreckenden Geestschwelle.<br />
Für die zeitliche Einordnung <strong>der</strong> Grabfunde wird, entsprechend ihrer kulturellen<br />
Zugehörigkeit, entwe<strong>der</strong> die für Norddeutschland und N ordeuropa erarbeitete<br />
Periodeneinteilung von O. Montelius herangezogen o<strong>der</strong> die Stufenglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
süddeutschen Urnenfel<strong>der</strong>-, H allstatt- und Lat^nekultur. Dabei wird die Jungbronzezeit<br />
im N orden durch die Perioden IV und V vertreten, im Süden entsprechend3)<br />
durch die Stufen H allstatt Bi-s und Bs. Die frühe Eisenzeit wird im Norden<br />
als Periode VI bezeichnet, im Süden4) als H allstatt C, D und Frühlat^ne. Im folgenden<br />
sind nur Gräber und Friedhöfe <strong>der</strong> Perioden V und VI behandelt, da aus Südoldenburg<br />
bisher noch keine sicher in die P. IV zu datierenden Grabanlagen vorliegen.<br />
Für eine Betrachtung <strong>der</strong> Bestattungssitten sind vorwiegend die Neufunde nach 1933<br />
und die Grabungen nach dem letzten Kriege heranzuziehen5); von älteren Funden<br />
sind nur gelegentlich Hinweise zu erhalten. Lei<strong>der</strong> ist noch kein einziger Bestattungsplatz<br />
in <strong>Oldenburg</strong> vollständig erforscht worden, so daß über Friedhofsgröße, horizontale<br />
Stratigraphie o<strong>der</strong> soziale Glie<strong>der</strong>ung vorläufig nichts ausgesagt werden<br />
kann.<br />
1. Urnengräber<br />
I Bestattungsformen<br />
Während <strong>der</strong> jüngeren Bronze- und frühen Eisenzeit wurde in <strong>Oldenburg</strong><br />
ausschließlich Brandbestattung, und zwar überwiegend in U rnengräbern,<br />
geübt. Der Leichenbrand ist aus den Scheiterhaufenresten ausgelesen<br />
und in einem Tongefäß beigesetzt worden.<br />
*) Diese Glie<strong>der</strong>ung erfolgt nach: Geographische Landesaufnahme, Naturräumliche<br />
Glie<strong>der</strong>ung. Hrsg. vom Institut für Landeskunde, Bad Godesberg. E. Meynen,<br />
J. Schmithüsen u. a., 1961, 899 ff.<br />
3) Nach: E. Baudou, 1960, 128 ff.<br />
4) Nach: A. Leyden, 1954, 43 ff.; <strong>der</strong>s., 1957, 265 ff.<br />
*) J. Pätzold, 1956, 47 ff.; <strong>der</strong>s., 1957, 51 ff.; <strong>der</strong>s., 1958, 189 ff.; <strong>der</strong>s., 1960, 189 ff.;<br />
D. Zoller, 1965,102 ff.<br />
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