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Oldenburger Jahrbuch - der Landesbibliothek Oldenburg

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Die kleineren werden von D. Zoller mit Vorsicht als Reste von Opferfeuern,<br />

die großen als Scheiterhaufenreste angesprochen. Dieser Befund hat Entsprechungen<br />

in <strong>der</strong> Urnenfel<strong>der</strong>kultur Südwestdeutschlands, wo Scheiterhaufen<br />

schon von <strong>der</strong> Stufe Hallstatt A an in Hügeln m it Urnenbestattungen festgestellt<br />

wurden u).<br />

Hervorzuheben sind weiter Hügelgräber, die ehemals von einem Graben<br />

umgeben waren. Diese Gräben zeichnen sich bei <strong>der</strong> Ausgrabung noch gut<br />

im Boden ab; sie können Kreis-, Langoval- und Schlüssellochform haben.<br />

Gelegentlich finden sich auch Spuren von kreisförmigen Pfostensetzungen<br />

um einen Hügel. Solche Grabanlagen konnten beson<strong>der</strong>s wie<strong>der</strong> in D ötlingen-Busch<br />

gefaßt werden. Die übrigen Belege für <strong>der</strong>artige Einhegungen in<br />

<strong>Oldenburg</strong>, die teilweise schon von D. Zoller zusammengestellt wurden, sind<br />

aus Mangel an genauen Grabungsunterlagen nur sehr bedingt <strong>der</strong> Bronzeo<strong>der</strong><br />

frühen Eisenzeit zuzurechnen. Das gilt nicht für den Schlüssellochgraben<br />

von Joel (Dötlingen-Wellohsberg), Hügel VI, wohl aber für die<br />

Hügel von Holzhausen/Wildeshausen18) und beson<strong>der</strong>s für Damme-Mah-<br />

nenberg, Hügel E. Unter den Funden aus diesem Hügel befindet sich das<br />

Unterteil eines wohl frühbronzezeitlichen Gefäßes; ferner werden ohne<br />

Zusammenhang gelbrote, unverzierte Scherben, zwei Flintklingen und zwei<br />

endneolithische querschneidige Pfeilspitzen angegeben. Kreisgräben werden<br />

nodi aus Rechterfeld/Visbek, Flur 29 Fl. st. 803/206, und Höltinghausen/<br />

Emstek, Flur 32, Hügel 13, angeführt. Da aber sowohl die Einzelgrabkultur<br />

offene und geschlossene Kreisgräben kennt als auch die frühe Lat&nezeit, so<br />

können als sicher jungbronzezeitlich nur die Einhegungen von Busch und<br />

Joel bezeichnet werden.<br />

Sie genügen jedoch, um eine Verbindung zu Westfalen und den Nie<strong>der</strong>landen,<br />

den nächstliegenden Gebieten18a) m it solchen Grabbegrenzungen, anzuzeigen19).<br />

Dabei besteht in <strong>Oldenburg</strong> vorläufig noch ein Unterschied zu den<br />

Nie<strong>der</strong>landen. Nach H . T. Waterbolk lassen sich dort nämlich zeitlich abfolgend<br />

Friedhöfe mit Schlüsselloch- (und Kreis-) gräben und zeitgleiche reine<br />

" ) G. Dohle, 1969, 31.<br />

18) Außer dem von D. Zoller genannten Hügel A wies vermutlich auch <strong>der</strong> Hügel C<br />

einen Kreisgraben auf, <strong>der</strong> Hügel G o<strong>der</strong> H enthielt einen Pfostenkranz.<br />

,8a) Inzwischen auch durch H. G. Peters im Osnabrücker Raum festgestellt.<br />

*•) Literatur zur Entstehung und Verbreitung <strong>der</strong> Kreis- und Schlüssellochgräben:<br />

H. Hoffm ann, 1940, 183 ff.; M.-E. Marien, 1948, 413 ff.; S. J. De Laet, 1950, 354;<br />

W. Kimmig, 1952, 147 ff.; C. Redlich, 1958, 79 f.; H. T. Waterbolk, 1962, 18 ff.;<br />

G. Dohle, 1969, 35 ff.; H. Aschemeyer, 1966, 34 ff.; K. L. Voss, 1967, 72 ff.; M.<br />

Menke, 1967,117 ff.<br />

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