Oldenburger Jahrbuch - der Landesbibliothek Oldenburg

B rücken
Zu erwähnen ist noch, daß bei Kriegsschluß 1945 sämtliche 30 Brücken über
den Küstenkanal zerstört waren und als Trüm m er im Wasser lagen. Schon
vor den Ausbaumaßnahmen am Kanalbett wurde deshalb mit umfangreichen
Arbeiten zur Trümmerräumung und zum Wiederaufbau der
Brücken begonnen, und zwar zunächst unter erheblichen zeitbedingten
Erschwernissen. Nach und nach aber wurden die Brüchen wiederhergestellt,
teilerneuert oder in moderner Form neu gebaut.
Zustand 1958 insgesamt noch nicht befriedigend
Trotz der m it erheblichem Aufwand getroffenen umfangreichen Ausbau-
und Widerherstellungsmaßnahmen konnte der bis 1958 erreichte Kanalzustand
nicht befriedigen, zumal da die Schiffahrt aus Rationalisierungsgründen
gezwungen war, immer mehr zum größeren und schnelleren
Motorschiff überzugehen, das den langsameren Schleppzug nahezu völlig
verdrängte. Dem entsprachen zwar nunm ehr die 41 km lange Oststrecke
des Kanals und die beiden Schleusen, nicht aber die 29 km lange Weststrecke,
die sich aus preußischer Zeit nodi im Ausbauzustand für das 750 t-Sdiiff
befand.
Liegestellen Weststrecke
Zunächst war es nicht möglich, die Geldmittel für den Ausbau auch dieser
Strecke zu erwirken; es kam aber darauf an, den Verkehr größerer M otorschiffe
auf dem ganzen Kanal durchzuführen. Deshalb wurden auf der
Weststreckc in Anpassung an ihren künftigen Kanalquerschnitt fünf verbreiterte
Liegestellen m it Stahldalben errichtet. Mit ihrer Hilfe zum Ausweichen
wurde bereits 1962 ein durch Wahrschauposten gelenkter Begegnungsverkehr
eingerichtet. Durch ihn wiederum konnten größere Schiffe, gestaffelt
nach ihrer Breite, bis 2,20 m Abladung auf dem Küstenkanal zugelassen
werden.
Verkehr
Seitdem hielt sich der Verkehr, der 1960 mit 4,3 Mio Ladungstonnen seinen
bisherigen Höchstwert erreichte und danach zurückging, auf 3,1—3,4 Mio
Ladungstonnen/Jahr. Heute verzeichnen wir wieder eine steigende Verkehrstendenz
m it über 3,6 Mio Ladungstonnen im Jahre 1969.
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