Oldenburger Jahrbuch - der Landesbibliothek Oldenburg
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Am 3. 4., 9.30 Uhr Übergang Sektorengrenze Sandkrugbriicke zur Stadtrundfahrt<br />
Ost. Sehr eindrucksvoll durch die politische Überfärbung aller Darlegungen <strong>der</strong> von<br />
„Berlin-Tourist“ gestellten Stadtführerin. Kurzer Besuch im Museum für N aturkunde,<br />
eindrucksvoll durch kurzes Zusammentreffen mit dortigem Fadikollegen<br />
von Prof. Hartung, an Besichtigung lediglich die Aufstellung des Brachiosaurus-<br />
Skeletts im Lichthof. Übliche Ost-Berlin-Rundfahrt, neue Gestaltung des Alexan<strong>der</strong>platzes,<br />
Ehrenmal in Treptow, Pergamon-Museum mit Besiditigung des Pergamon-<br />
Altars. Beachtung wirtschaftlicher Verhältnisse, <strong>der</strong> Baulichkeiten, des Straßenverkehrs.<br />
14.00 Uhr über die Zonengrenze zurück. 15.30— 17.00 Uhr Führung in<br />
<strong>der</strong> Neuen Nationalgalerie (Architektur und Inhalt). Abends Theaterbesudi<br />
(Deutsche Oper Berlin).<br />
Am 4. 4., 9.00— 11.00 Uhr Informationsvortrag und -gespräch im Haus des Informationszentrums<br />
Berlin. Referent Herr Schäfer, freier Mitarbeiter des Informationszentrums,<br />
über die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Probleme Berlins.<br />
Widitig war die historisch eingehende und genaue Darlegung <strong>der</strong> Entstehung des<br />
Berlin-Status, Bevölkerungsbewegung und Wirtschaftsinvestition. Fahrt nach Tegel:<br />
Besiditigung Sdiloß Tegel und <strong>der</strong> Gedenkstätte von Wilhelm und Alexan<strong>der</strong> von<br />
Humboldt.<br />
Referent Oberstudienrat Barelmann, Anknüpfung an Veranstaltungen des Hum-<br />
boldt-Jahres 1969. Rückfahrt nadi Berlin. Weitere Besichtigungen nach eigenem<br />
Ermessen (beson<strong>der</strong>s Aquarium, Kaiser-Wilhelm-Gedäditnis-Kirche, Museen), 20.35<br />
Abflug, Autobus inzwischen nadi Hannover, 23.30 Uhr Rückkehr in <strong>Oldenburg</strong>.<br />
Am 4. 5. 1970 mit dem Referenten Dipl. Politologe Dr. Bauer, Berlin, Zusammentreffen<br />
aller Fahrtteilnehmer und weiterer an <strong>der</strong> Berlin-Frage interessierten M itglie<strong>der</strong><br />
zu rückblickendem Vortrag über „die D D R in ihrer neuen Entwicklung und<br />
das Problem W est-Berlin“ mit anschließen<strong>der</strong> Aussprache.<br />
Die Studienfahrt nach Berlin ist durch das Schwergewicht <strong>der</strong> Probleme von tiefem<br />
Ernst erfüllt gewesen, nadidrücklidi audi beson<strong>der</strong>s durch die außerordentliche<br />
Objektivität <strong>der</strong> dort erhaltenen Informationen. Aus dem wirtschaftlichen Aufstieg<br />
<strong>der</strong> D D R und <strong>der</strong> dortigen Leistung wurde kein Hehl gemacht. Auch auf <strong>der</strong> Fahrt<br />
durch Ost-Berlin war das unverkennbar. Teilnehmer unserer Fahrt konnten den<br />
Vergleich zu 1961 anstellen, in welchem Jahr eine Berlin-Studienfahrt zum 17. Juni<br />
mit Teilnahme an <strong>der</strong> Kundgebung stattfand. Das war kurz vor dem Mauerbau,<br />
jetzt war es kurz nach den ersten Gesprächen in Erfurt.<br />
Das Problem Berlin, das in Nordwest-Nie<strong>der</strong>sadisen relativ fern liegt und hinter<br />
<strong>der</strong> Alltäglichkeit heutiger Wohlstandsgesellschaft vielleicht mehr als an <strong>der</strong> Zonengrenze<br />
im Süden Nie<strong>der</strong>sadisens zurücktritt, ist mit Erfolg in den Mittelpunkt <strong>der</strong><br />
Erörterung gerückt. Aussprudi unseres Teilnehmerkreises: „Warum kann man erst<br />
in Berlin selbst so vieles und Neues erfahren?“ So ist <strong>der</strong> Nachhall <strong>der</strong> Reise nadi-<br />
drücklich.<br />
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