Oldenburger Jahrbuch - der Landesbibliothek Oldenburg

N aturzustand schon weit enthobenen Unterweser — auch im Hinblick auf
die künftig nötige Erhaltung und Unterhaltung des größeren Fahrwassers —
noch zugemutet werden können.
Auf Grund des durch Modellversuche ergänzten Ergebnisses dieser U ntersuchungen
sieht der Ausbauentwurf vor, die Mindesttiefe des Fahrwassers
auf dem Braker Buckel von SKN —8 m auf 9 m zu vergrößern — daher die
Kurzbezeichnung „9m-Entwurf“ oder „9m-Ausbau“ — und die anschließenden
Sohlenstrecken bis Bremen auf 9,60 m und bis oberhalb von N ordenham
auf 9,80 m zu senken. Es handelt sich also im ganzen um eine
Abflachung des zu vertiefenden Braker Buckels, ohne ihn vollständig zu
beseitigen — so daß für größere Seeschiffe die Tidefahrt in der Unterweser
auch künftig beibehalten wird.
Die bisher bei SKN — 10 m auslaufende Fahrwassertiefe der Unterweser
oberhalb von Bremerhaven soll von hier bis Nordenham durchgehend auf
— 11 m gebracht werden, so daß der Hafen Nordenham künftig an ein SKN
— 11 m tiefes Fahrwasser angeschlossen sein wird. Bei Bremerhaven beginnt
dann die 12-m-Tiefe der Außenweser.
Nochmals zusammengefaßt, ergibt sich also für die künftige Fahrwassersohle
der Unterweser, bezogen auf SKN, folgendes Bild: Nordenham unterhalb
lim, oberhalb 9,80 m, auf dem Braker Buckel 9 m und bei Bremen-
Überseehafen 9,60 m. Das sind im einzelnen 1— 1,80 m mehr Sohltiefe als
bisher.
Wegen der größeren Schiffsabmessungen enthält der Ausbauentwurf auch
eine Verbreiterung des Fahrwassers. Sie ist vorgesehen von Bremen bis oberhalb
Brake von bisher 100 und 120 m auf durchgehend 150 m Sohlbreite
und anschließend bis Bremerhaven von bisher 150 m auf 200 m.
Unterweser — Schiffsgrößen künftig
In dem so bemessenen Fahrwasser werden künftig Seeschiffe bis 8 m Tiefgang
tidefrei verkehren können. Größere Seeschiffe bleiben auf die Tidefahrt
unter Ausnutzung desThw angewiesen. Nach und von Bremen können
Schiffe von 34’ bis 35’ = 10 bis 10,50 m Tiefgang verkehren. Das sind Schiffe
von 30000—35 000 tdw Ladefähigkeit, was dem für Bremen hauptsächlich
in Betracht kommenden Stückgutverkehr mit konventionellen Schiffen und
normal großen Container-Schiffen wie auch dem leichten Massengutverkehr,
z. B. Getreide, entspricht.
Brake wird aufnahmefähig für Schiffe bis 36’ = l i m Tiefgang m it einer
Ladefähigkeiet von 40 000—45 000 tdw und etwas darüber, worauf es hafenmäßig
bereits gut eingerichtet ist.
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