Oldenburger Jahrbuch - der Landesbibliothek Oldenburg
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Von den Urnennachbestattungensei zunächst ein Son<strong>der</strong>fall von <strong>der</strong><br />
Glaner Braut/Wildeshausen8) genannt. Hier wurde eine Urne (Museum <strong>Oldenburg</strong><br />
N r. 7832) in <strong>der</strong> Füllerde zwischen <strong>der</strong> Kammer des Großstein-<br />
grabes und seiner Umfassung entdeckt.<br />
In <strong>der</strong> Jungbronzezeit und <strong>der</strong> älteren Eisenzeit des nördlichen Arbeitsgebietes<br />
wurde die Sitte <strong>der</strong> Nachbestattung in Hügeln <strong>der</strong> Einzelgrabkultur<br />
vom Ende <strong>der</strong> Jungsteinzeit bzw. solchen <strong>der</strong> älteren Bronzezeit geübt,<br />
ebenso wie in Schleswig-Holstein®). Belege hierfür sind Bookholzberg-<br />
Brummelhoop/Gan<strong>der</strong>kesee, Flur 5, und Hatten-Geermoor. Jungbronzezeitliche<br />
Nachbestattungcn aus dem Südteil des behandelten Raumes lassen<br />
sich bisher nicht angeben.<br />
Für die Eisenzeit sind einmal die oben schon erwähnten Hügel mit einer bis<br />
zehn Urnen anzuführen. Hierin kann man einen Gegensatz zu Schleswig-<br />
Holstein wahrnehmen, wo H. H ingst10) auf den zeitgleichen Hügelgräberfel<strong>der</strong>n<br />
meist eine, selten zwei bis drei Urnen in einem Hügel fand. Eine<br />
Nachbestattung war in den von ihm untersuchten Hügeln nur zweimal<br />
nachweisbar. Nachträgliche Beisetzung erfolgt in <strong>Oldenburg</strong> jedoch auch<br />
häufig in großen Hügeln aus dem Ende <strong>der</strong> Jungsteinzeit o<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> älteren<br />
Bronzezeit. Eine Beson<strong>der</strong>heit unter diesen sind die Hügel 21 (Tafel III—V)<br />
und 23 von Dötlingen-Joel, die je<strong>der</strong> gegen fünfzig eisenzeitliche Nachbestattungen<br />
enthielten.<br />
A. Genrich und E. Sprockhoff11) haben als „Familienbegräbnisse“<br />
Hügel beschrieben, die ohne zentrale Bestattung nur für nachträgliche Beisetzungen<br />
errichtet worden sind. Zu diesen könnte aus <strong>Oldenburg</strong> höchstens<br />
ein Hügel von Moorbeck/Großenkneten gerechnet werden, <strong>der</strong> zehn eisen-<br />
zeitliche Urnen aus den Stufen Hallstatt D bis Lat^ne barg. Nach einer<br />
Skizze des Ausgräbers1*) standen sie alle über <strong>der</strong> alten Oberfläche. Es muß<br />
aber mit <strong>der</strong> Möglichkeit gerechnet werden, daß ein beigabenloses Körpergrab<br />
als primäre Bestattung bei <strong>der</strong> Ausgrabung nicht erkannt wurde.<br />
Vermutlich in Zusammenhang mit Nachbestattungen in Hügeln sind die<br />
Beisetzungen in Dünen zu sehen, wenn man annimmt, daß die Dünen<br />
8) H.-G. Steffens, 1966, 146.<br />
») K. Lund, 1951, 5 ff.<br />
10) H. Hingst, 1963,75.<br />
u ) A. Genrich, 1939, 27 ff.; E. Sprockhoff, 1939,188 ff.<br />
**) In <strong>der</strong> O rtsakte Wildeshausen des Staatl. Museums für N aturkunde und Vorgeschichte<br />
in <strong>Oldenburg</strong>.