Oldenburger Jahrbuch - der Landesbibliothek Oldenburg
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dabei l 1/ 2 bis 2 Stunden vor örtlichem Thw in Bremerhaven ab, um möglichst<br />
noch mit <strong>der</strong> letzten Flut Bremen zu erreichen. Auslaufende Schiffe<br />
verlassen Bremen 2 bis 21/2 Stunden vor örtlichem Thw und überwinden die<br />
geringste Tiefe auf dem Braker Buckel um die Zeit des dortigen Thw. Diesen<br />
Fahrtbedingungen trägt die sich oberhalb und unterhalb des Braker Buckels<br />
tieferneigende Fahrwassersohle Rechnung.<br />
In normaler Tidefahrt, d. h. bei weiterem Spielraum um das Thw können<br />
Seeschiffe nach und von Bremen 28,5’ = 8,70 m Tiefgang haben, bei engerer<br />
Anpassung <strong>der</strong> Fahrt an das Thw bis 31,5’ = 9,60 m Tiefgang. Diesen Tiefgängen<br />
entsprechen Frachtschiffe mit Ladefähigkeiten von 12 000 bis 15 000<br />
tdw bzw. von 20 000 bis 25 000 tdw, wie sie normale bis größere Stückgutfrachter<br />
von 8 000 bis 12 000 BRT haben.<br />
Die angegebenen Tiefgangsgrenzen berücksichtigen einen ausreichenden<br />
Sicherheitsabstand unter dem Kiel auch für gewisse Unterschreitungen des<br />
MThw, für vorübergehende örtliche Verflachungen <strong>der</strong> Fahrwassersohle<br />
und für Einsinken <strong>der</strong> Schiffe während <strong>der</strong> Fahrt.<br />
Durch die Fahrwasserausbauten <strong>der</strong> Unterweser haben sich auch die nie<strong>der</strong>-<br />
sächsisch-oldenburgischen Umschlagplätze Brake und Nordenham zu ansehnlichen<br />
Stromhäfen entwickelt, an <strong>der</strong>en Piers im wesentlichen Massengut<br />
umgeschlagen wird. Wegen ihrer näheren Lage zur Küste und dadurch<br />
bedingter kürzerer Tidefahrt, die dem Thw sehr eng angepaßt werden kann,<br />
bieten sich diesen Häfen hinsichtlich Tiefgang und Größe <strong>der</strong> sie anlaufenden<br />
Schiffe entsprechende Vorteile. So kann Brake, 25 km oberhalb von Bremerhaven<br />
gelegen, heute Schiffe bis 34’ = 10,40 m Tiefgang mit 30000—35 000<br />
tdw Ladefähigkeit aufnehmen und Nordenham, das nur 7 km oberhalb von<br />
Bremerhaven liegt, Schiffe bis 35,5’ = 10,80 m Tiefgang, was 40 000—45 000<br />
tdw Ladefähigkeit entspricht.<br />
Unterweser — Entwurf 9-m-Ausbau<br />
Bei dem starken Größenwachstum, dem die Seeschiffe im letzten Jahrzehnt<br />
ausgesetzt gewesen sind, ist naturgemäß auch an <strong>der</strong> Unterweser das immer<br />
stärker werdende Bedürfnis nach einem weiteren Fahrwasserausbau aufgetreten.<br />
Bremen und Nie<strong>der</strong>sachsen/<strong>Oldenburg</strong>, die früher oft divergierenden<br />
Belange an <strong>der</strong> Weser vertreten haben, sind sich diesmal in <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong><br />
„Weservertiefung“ völlig einig und haben gemeinsam ihre For<strong>der</strong>ung beim<br />
Bund wie<strong>der</strong>holt und mit Nachdruck gestellt. Die WSD Bremen hat bereits<br />
1965 einen umfassenden Entw urf und Kostenanschlag für den weiteren,<br />
sechsten Ausbau des Fahrwassers <strong>der</strong> Unterweser aufgestellt und ihn dem<br />
Bundesminister für Verkehr vorgelegt. Der Entw urf enthält eingehende<br />
Untersuchungen darüber, welche Ausbaugrößen des Fahrwassers <strong>der</strong> ihrem<br />
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