Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank
Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank
Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Der goldene Stab<br />
Es war einmal ein alter König, der hatte drei Söhne,<br />
die beschlossen auszuziehen, um die Welt kennenzulernen,<br />
doch jeder wollte eine andere Richtung einschlagen.<br />
Der Älteste sagte, er ziehe gen Westen, weil es dort goldene<br />
Bäume gäbe, deren Goldblätter er pflücken wolle.<br />
Der Mittlere sagte, er ziehe gen Norden, um von dort<br />
Edelsteine heimzubringen. Der Jüngste aber sagte, er<br />
brauche keine Schätze, er wolle zur See, um dort so<br />
manches zu lernen und zu erleben.<br />
So brachen die drei Jünglinge tatsächlich in drei<br />
verschiedene Richtungen auf. Der jüngste Sohn fuhr mit<br />
seinem Gefolge auf einem großen Schiff aufs Meer hinaus.<br />
Doch sie fuhren nun schon seit einem Jahr, und<br />
noch immer war kein Land in Sicht. Der Proviont war<br />
ihnen ausgegangen, und es hatte nicht viel gefehlt, so<br />
wären sie verhungert.<br />
Da erreichten sie schließlich das andere Ufer des<br />
Meeres und legten an einer felsigen Stelle an. Der Königssohn<br />
verließ das Schiff und ging los, er wußte selbst nicht<br />
wohin, bis ihn Hunger und Müdigkeit übermannten. Da<br />
ließ er sich auf einem Felsen nieder und schlief ein.<br />
Er schlief wohl zwei Tage, vielleicht auch länger. Da<br />
fühlte er plötzlich, daß jemand sein Gesicht zärtlich<br />
streichelte. Er schlug die Augen auf, und siehe da, vor<br />
ihm stand eine wunderschöne Fee, deren Schönheit ihn<br />
wie die Sonne blendete. Sie fragte ihn:<br />
„Wie kommst du hierher?“<br />
Da erzählte ihr der Königssohn, wie es ihm ergangen<br />
war.<br />
107