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Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank

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Kummer und Leid hatten sie Tag und Nacht. Sie<br />

hatten schon alles versucht, doch noch nie Glück gehabt,<br />

denn das Glück eines armen Mannes ist auch arm.<br />

Eines Tages nun sagte der arme Mann:<br />

„Weib, ich gehe mit diesen unnützen Öchslein in den<br />

Wald, vielleicht habe ich doch Glück.”<br />

So spannte er denn die Öchslein vor sein Wägelchen<br />

und fuhr in den Wald.<br />

Während er nun im Wald Reisig sammelte und es<br />

auf den Wagen lud, erblickte er zwei schöne Kinder,<br />

einen Jungen und ein Mädchen, die auf einer Lichtung<br />

spielten.<br />

Er ging zu den Kindern, sprach mit ihnen und erfuhr,<br />

daß das Mädchen die Tochter des Königs von Sonnenaufgang<br />

und der Junge der Sohn des Königs von<br />

Sonnenuntergang sei. Denn wisset: gerade hier auf dieser<br />

Waldlichtung war die Grenze zwischen den Ländern<br />

von Sonnenauf- und Sonnenuntergang.<br />

Und während sie so miteinander sprachen, erblickten<br />

die Kinder die beiden Öchslein, und dem Königssohn<br />

gefielen die winzigen Tiere so sehr, daß er dem armen<br />

Mann keine Ruhe ließ, bis er sie ihm verkaufte.<br />

Der arme Mann wollte die Öchslein zunächst zwar<br />

nicht verkaufen, das Kind aber redete so lange auf ihn<br />

ein und beteuerte, daß sein Vater sie ihm bezahlen werde,<br />

daß sich der arme Mann schließlich doch von ihnen<br />

trennte.<br />

„Seid nicht traurig, Onkel. Gebt mir nur die Öchslein<br />

und kommt morgen zu meinem Vater, der wird Euch<br />

schon einen angemessenen Preis zahlen.”<br />

Dann trieb der Königssohn die Öchslein fort, und der<br />

arme Mann belud sein Wägelchen mit Reisig und zog es<br />

mit Müh und Not selber nach Hause.<br />

Dort wurde er mit großem Gezeter empfangen. <strong>Die</strong><br />

arme Frau weinte und fluchte vor Zorn: da hatten sie<br />

nun diese zwei kleinen Öchslein gehabt, und ihr törichter<br />

Mann hatte sie weggegeben. Nun konnten sie mit den<br />

vielen, hungrigen Kindern wegziehen, denn sie besaßen<br />

gar nichts mehr auf dieser Welt.<br />

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