Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank
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Der betrogene Teufel<br />
Es war einmal ein armer Mann, der wollte im Herbst<br />
als Tagelöhner Getreide dreschen gehen, denn zu Hause<br />
war die Not gar groß, und wenn er nicht etwas Getreide<br />
verdienen konnte, so würden er und die Seinen im langen,<br />
kalten Winter gewiß verhungern.<br />
<strong>Die</strong> Sache hatte aber einen Haken: Der Mann hatte<br />
keinen Gefährten, der mit ihm dreschen gehen wollte,<br />
und man weiß, daß die Wirte einzelne Drescher nicht<br />
dingen; die Arbeit geht nur dann lustig voran, wenn<br />
wenigstens zwei dabei sind.<br />
Und was denkt ihr, weshalb fand er keinen Gefährten?<br />
Deshalb, weil er den ganzen Sommer über an Schüttelfrost<br />
gelitten hatte und seine ganze Kraft nun dahin<br />
war, so daß er nicht einmal eine Fliege mehr erschlagen<br />
konnte.<br />
Was sollte er tun? In seinem Dorf fand er niemanden,<br />
also ging er ins Nachbardorf; vielleicht war dort ein<br />
Narr zu finden.<br />
Er hatte noch nicht einmal die Hälfte des Weges zurückgelegt,<br />
da begegnete ihm der Teufel.<br />
Sie grüßten, wie es sich gehört, und der Teufel fragte:<br />
„Wohin gehst du denn, armer Mann?“<br />
Der arme Mann antwortete:<br />
„Ich, Gevatter Teufel, gehe zur Tenne, aber ich finde<br />
keinen Mann, der stark genug ist, um mit mir zu dreschen.“<br />
„Ei wie gut“, freute sich da der Teufel, „sieh mal an,<br />
ich möchte auch dreschen gehen und finde keinen Gefährten,<br />
der so stark ist wie ich.“<br />
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