03.10.2013 Aufrufe

Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank

Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank

Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

starb sie fast vor Ärger und Wut darüber, daß er lebend<br />

aus dem Krieg heimgekehrt war.<br />

Sie kamen am Königshof an, und noch am selben<br />

Abend sollte ein großes Fest gefeiert werden, zu dem<br />

Gäste aus siebenundsiebzig Ländern eingeladen worden<br />

waren. Während sie noch das Fest vorbereiteten, zerbrach<br />

sich die Königin den Kopf, wie sie den Königssohn<br />

wohl umbringen könnte. Am Hofe wohnte eine alte<br />

Hexe. <strong>Die</strong> hatte auch die entkräftende Salbe gebraut.<br />

<strong>Die</strong> Königin ließ diese nun zu sich rufen und sagte ihr<br />

zornig:<br />

„Hör mal, gut muß die Salbe gewesen sein, die du<br />

gemacht hast; der Königssohn ist ja nun noch stärker,<br />

als er vorher war! So wisse denn: wenn du ihn heute<br />

nicht vernichtest, laß ich dir morgen den Kopf abschlagen!“<br />

Da sagte die alte Hexe:<br />

„Eure Majestät, die entkräftende Salbe war gut, doch<br />

nicht der Königssohn hat sich damit eingerieben, und<br />

deshalb ist er aus der Schlacht zurückgekehrt. <strong>Die</strong>smal<br />

soll es aber keine Rettung mehr für ihn geben. Wenn<br />

er heute abend bei Tisch sitzt, werde ich mich in eine<br />

Hummel verwandeln, über seinen Becher fliegen und<br />

Gift in seinen Wein träufeln, und wenn er den trinkt,<br />

ist er gewiß des Todes.“<br />

Also gut, die Sache war beschlossen. <strong>Die</strong> Gäste versammelten<br />

sich und setzten sich zu Tisch: der Preußenkönig<br />

neben die Schwarze Königin, die Preußenkönigin<br />

neben den Schwarzen König und auch die jungen<br />

Leute einer neben den andern. Noch bevor sie sich<br />

aber richtig gesetzt hatten, freundete sich auch der Sohn<br />

des Preußenkönigs mit der Tochter des Schwarzen Königs<br />

an, und er sagte zu ihrem Bruder, dem Königssohn:<br />

„Mein Freund, ich weiß nicht, ob du meine Schwester<br />

liebst oder nicht, doch ich weiß, daß ich deine Schwester<br />

aufrichtig liebe, und wenn man sie mir gibt, werde ich<br />

sie zur Frau nehmen!“<br />

Da sprach des Schwarzen Königs Sohn:<br />

„So wie du meine Schwester liebst, so liebe ich deine,<br />

und auch ich werde sie heiraten, wenn man sie mir<br />

gibt.“<br />

145

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!