Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank
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lieh hinauf in seine alte Welt. Dort setzte er sich neben<br />
das Erdloch und überlegte, was nun zu tun sei.<br />
Er beschloß, nicht an den Hof seines Vaters zurückzukehren,<br />
sondern sich, in Lumpen gehüllt, in seiner<br />
Vaterstadt als Schneiderlehrling zu verdingen.<br />
Währenddessen waren die beiden Königssöhne wieder<br />
zu Hause angelangt und hörten nicht mehr auf zu prahlen,<br />
wie sie den Greis, den Speckdieb, besiegt und diese<br />
drei schönen Mädchen von seinem Zauber befreit hätten.<br />
Der König aber freute sich nicht, er grämte sich<br />
Tag und Nacht um seinen jüngsten Sohn. Er wartete<br />
und wartete, als er aber sah, daß sein Warten vergeblich<br />
war, überließ er den Thron, den er ursprünglich seinem<br />
Jüngsten zugedacht hatte, seinem ältesten Sohn. Kaum<br />
war dieser zum König ernannt, da beschloß er auch<br />
schon, das Kupfermädchen zu verlassen und das Goldmädchen<br />
zu heiraten. Doch das Goldmädchen wollte ihn<br />
nicht heiraten, ehe sie nicht sicher war, daß der jüngste<br />
Königssohn, mit dem sie sich verlobt hatte, auch wirklich<br />
tot sei. Als der junge König daraufhin drohte, sie enthaupten<br />
zu lassen, sagte das Goldmädchen:<br />
„Gut, ich heirate dich. Doch siehe, mein Goldkleid<br />
ist zerrissen. Ich werde nur dann deine Frau, wenn du<br />
mir ein ebensolches machen läßt!“<br />
<strong>Das</strong> Goldmädchen wußte nur zu gut, daß man ein<br />
solches Goldkleid nur aus dem Goldapfel machen konnte,<br />
der bei ihrem Verlobten war. Nun würde sie gewiß erfahren,<br />
ob der jüngste Königssohn noch lebte oder nicht!<br />
Der König freute sich, als er den Wunsch des Goldmädchens<br />
vernahm. <strong>Das</strong> war ja sehr einfach! Hatte er<br />
doch so viel Gold, daß er gar nicht wußte, was damit<br />
anzufangen; ja selbst die Holzlöffel waren bei ihm aus<br />
reinem Gold! Er ließ in der Stadt verkünden, daß alle<br />
Schneider an den Hof kommen sollten. Na, da staunst<br />
du: es kamen auch wirklich alle bis zum letzten! Unter<br />
dem Arm brachte jeder seine Elle mit, und sie klapperten<br />
mit den Scheren, daß es im ganzen Hof wiederhallte.<br />
Auch der Meister des jüngsten Königssohnes war gekommen,<br />
denn er war der berühmteste Schneider von<br />
allen. Der Königssohn hatte ihn angefleht, den Auftrag<br />
des Königs um jeden Preis anzunehmen, um den Rest<br />
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