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Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank

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Es war aber alles vergeblich, das eine Auge des<br />

Königs weinte weiterhin, denn sein jüngster Sohn war<br />

nicht heimgekehrt; und die beiden Königssöhne wußten<br />

ja auch nicht, welches das Wasser der ewigen Jugend<br />

und welches das des Todes war.<br />

Was geschah aber unterdessen mit dem jüngsten<br />

Königssohn?<br />

Zum Glück war der Brunnen, in den ihn seine Brüder<br />

geworfen hatten, verzaubert. So wuchsen seine verstümmelten<br />

Hände und Füße nach, er kletterte aus dem<br />

Brunnen und ging nach Hause. Hier verkleidete er sich<br />

als Knecht, ging dann zu seinem Vater und bat ihn, als<br />

Kutscher arbeiten zu dürfen. Dem König gefiel der Bursche,<br />

und er nahm ihn in seinen <strong>Die</strong>nst auf.<br />

<strong>Die</strong> Zeit verging, und der alte König wußte nicht,<br />

welches das eine und welches das andere Wasser war.<br />

Er ließ im ganzen Land verkünden, daß er denjenigen,<br />

der es ihm sagen könnte, mit sechs Fuhren Gold belohnen<br />

würde. Von überallher kamen sie, ihr Glück zu<br />

versuchen, doch vergeblich zerbrachen sie sich die Köpfe,<br />

keiner konnte sagen, welches das Wasser der ewigen<br />

Jugend und welches das des Todes war. Da trat der Kutscher<br />

vor, und der wußte es. Der alte König nahm sogleich<br />

einen guten Schluck vom Wasser der ewigen<br />

Jugend und wurde im selben Augenblick so jung wie<br />

seine Söhne — ein strammer, schöner Bursche!<br />

Da war der König außer sich vor Freude, doch seine<br />

Freude währte nicht lange, denn man brachte ihm die<br />

Kunde, daß die Feen-Ilona mit all ihren Soldaten aufgebrochen<br />

war und eine goldene Brücke von ihrem<br />

Schloß zu seiner Stadt hatte bauen lassen. Über diese<br />

Brücke wollte sie in die Stadt einziehen und sie samt<br />

ihren Bewohnern vernichten, wenn der König ihr nicht<br />

denjenigen seiner Söhne schickte, der vom Wasser der<br />

ewigen Jugend und dem des Todes geschöpft hatte. Es<br />

war nichts zu machen, der König schickte seinen ältesten<br />

Sohn.<br />

„Geh, mein Sohn, wenn du tatsächlich dort warst,<br />

und bitte die Feen-Ilona um Verzeihung.“<br />

Da ward dem Königssohn aber bang, doch vergebens,<br />

er mußte gehen. Er getraute sich nicht, den Fuß auf die<br />

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