03.10.2013 Aufrufe

Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank

Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank

Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Die</strong>ner ins Zimmer, der vermummte Mann ließ das<br />

Messer fallen und floh.<br />

Der König schrak aus dem Traum auf und konnte<br />

nicht mehr weiterschlafen, doch geschah dies gerade<br />

zur rechten Zeit, denn der Tag brach an, im Lager hörte<br />

man schon die Trompeten, das ganze Heer setzte sich<br />

in Bewegung. Schnell schwang er sich auf sein Roß,<br />

und es blieb ihm nicht einmal so viel Zeit, um seinem<br />

Sohn den Traum zu erzählen.<br />

Der König und der Königssohn stellten sich an die<br />

Spitze ihrer Truppen, und der alte <strong>Die</strong>ner folgte ihnen.<br />

<strong>Die</strong> beiden Heere stießen zusammen, auf beiden Seiten<br />

fielen die Recken, und plötzlich war der König verschwunden.<br />

„Eure Majestät“, sagte der alte <strong>Die</strong>ner zum Königssohn,<br />

„seht, dort ist der König, der Feind hat ihn umringt.“<br />

Schnell ritten sie los und hieben mächtig auf die<br />

Feinde ein, mähten sie buchstäblich nieder. Sie waren<br />

rechtzeitig gekommen, denn der Heerführer der Feinde<br />

hatte soeben des Königs Pferd getötet. <strong>Das</strong> war aber<br />

auch die letzte Tat seines Lebens. Der alte <strong>Die</strong>ner warf<br />

ihn aus dem Sattel und hieb ihn dann mit seinem<br />

Schwert nieder. Als die Feinde sahen, daß ihr Heerführer<br />

gefallen war, stürzten sie kopflos davon und versuchten<br />

gar nicht mehr, weiterzukämpfen. Auch der Schwarze<br />

König zog sich mit seinen Soldaten ins Lager zurück,<br />

ging dann mit seinem Sohn in sein Zelt, ließ einen großen<br />

Tisch decken und lud alle Generäle zum Abendessen<br />

ein.<br />

Sie setzten sich zu Tisch und begannen zu schmausen.<br />

Da blickte der König in die Runde und sagte zu<br />

seinem Sohn:<br />

„Ei, mein Sohn, laß auch den alten <strong>Die</strong>ner rufen,<br />

denn ihm verdanke ich ja mein Leben.“<br />

Alsbald ließ man auch den alten <strong>Die</strong>ner rufen. Er<br />

trat ein, und der König sagte ihm, er solle neben seinem<br />

Sohn Platz nehmen. Der alte <strong>Die</strong>ner wollte erst nicht<br />

so recht, weil ihm das als zu große Ehre erschien, doch<br />

mußte er schließlich doch tun, was der König ihm befahl.<br />

142

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!