Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank
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Nyika<br />
Es war einmal ein Hirte, der war ein großer <strong>Die</strong>b.<br />
Und der hatte einen Sohn, dessen Name war Nyika.<br />
<strong>Die</strong>ser übertraf sogar seinen Vater im Stehlen. Er blieb<br />
auch nicht lange bei seinem Vater, sondern zog aus, sein<br />
Glück zu versuchen. Er ging geradewegs in die Königsstadt,<br />
und dort fragte er niemand danach, ob der König<br />
wohl zu Hause sei oder nicht, sondern ging schnurstracks<br />
zum Königsschloß und trat auch gleich vor den König.<br />
Da fragte ihn dieser:<br />
„Nun, mein Sohn, welcher Wind hat dich hergeweht?“<br />
„Ich bin zu Eurer Majestät gekommen, um zu dienen.“<br />
„Was kannst du denn, mein Sohn?“<br />
„Ich habe das Handwerk meines Vaters erlernt, Majestät.“<br />
„Und welches ist denn deines Vaters Handwerk?“<br />
„Stehlen, mit Verlaub. Niemand übertrifft mich darin<br />
in sieben Ländern.“<br />
„Ei, der Donner!“ brauste der König auf, „wie getraust<br />
du dich, <strong>Die</strong>b, mir unter die Augen zu treten?!<br />
Na warte nur! Ich werde dich gleich auf die Probe stellen,<br />
damit ich sehe, ob du tatsächlich ein so geschickter<br />
<strong>Die</strong>b bist, wie du dich rühmst. Eben sind zwölf meiner<br />
Knechte mit achtundvierzig Ochsen beim Pflügen; wenn<br />
du ihnen die achtundvierzig Ochsen nicht am hellichten<br />
Tag stiehlst, laß ich dir den Kopf abschlagen!“<br />
„Gut, Eure Majestät“, sagte Nyika, „ich werde es<br />
sofort versuchen.“<br />
Er ging aufs Feld und suchte dort so lange herum,<br />
bis er eine Menge junger Rebhühner und einen lahmen<br />
Hasen fand. Dann spazierte er in die Gegend, wo des<br />
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