Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank
Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank
Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
machen, vielleicht einen Vogel fangen, Beeren und Pilze<br />
sammeln und mir so ein königliches Abendessen zubereiten.<br />
Er ging also in den Wald, setzte sich unter einen<br />
großen Baum und holte seine Uhr hervor, um zu sehen,<br />
wie spät es war. Doch da sprach der unsichtbare Geist<br />
wiederum:<br />
„Was befiehlt mein lieber Herr?“<br />
Der Königssohn antwortete:<br />
„Wenn du unbedingt willst, daß ich dir befehle, so<br />
sei es: Schaffe mir etwas zum Essen!“<br />
Im Nu stand ein gedeckter Tisch mit allerlei feinen,<br />
teuren Speisen vor ihm. Der junge Königssohn setzte<br />
sich, aß tüchtig, legte sich danach ins weiche Gras und<br />
schlief so lange, bis die Sonne ihm auf den Bauch schien.<br />
Dann setzte er seinen Weg fort und kam zu einem so<br />
großen Berg, daß man seinen Gipfel gar nicht sehen<br />
konnte. Er wandte sich nach rechts, er wandte sich nach<br />
links, er sah hinauf und konnte sich nicht vorstellen,<br />
wie man über diesen Berg kommen konnte, der so hoch<br />
und steil war.<br />
Er suchte so lange hin und her, bis er auf eine Öffnung<br />
stieß. Da ging er hinein, doch kaum war er einen<br />
Steinwurf weit gegangen, war die Dunkelheit schon so<br />
groß, daß er sich nicht mehr vom Fleck rühren konnte.<br />
Er griff in seine Tasche, um Streichhölzer zu suchen,<br />
und während er die Streichhölzer suchte, fand er die<br />
Uhr, die er auch sofort herausholte.<br />
„Ich befiehlt mein lieber Herr?“ fragte die Uhr.<br />
„Ich befehle“, sprach der Königssohn, „daß du mir<br />
Licht schaffst.“<br />
Kaum hatte er den Befehl ausgesprochen, da hatte<br />
er auch schon eine brennende Kerze in der Hand, bei<br />
deren Lichtschein er nun weitergehen konnte. Er ging<br />
immer tiefer in den Berg hinein, und plötzlich wurde<br />
die Öffnung breiter, und vor ihm stand ein Haus. Er trat<br />
ein und fand einen alten Zwerg. Er grüßte, wie es sich<br />
gehört:<br />
„Einen schönen guten Tag, liebes Väterchen! Wie<br />
steht‘s mit der werten Gesundheit?“<br />
90