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Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank

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kaufen können. Der Hofmeister aber schüttelte nur den<br />

Kopf und sagte:<br />

„Eure Majestät, seid mir nicht böse, das kann aber<br />

nicht mit rechten Dingen zugehen. Ich wette, wenn Eure<br />

Majestät dem Königssohn befehlen würden, bis morgen<br />

früh von Eurem Schloß zu meinem Schloß eine goldene<br />

Brücke zu bauen, so würde er es tun.“<br />

Der König lachte seinen Hofmeister aus, der ließ aber<br />

nicht locker, bis der König schließlich versprach, den<br />

Königssohn auf die Probe zu stellen.<br />

Er ging sofort zu seinem Sohn und teilte ihm seinen<br />

Wunsch mit: Er sei zwar alt, doch das Schöne gefalle<br />

ihm, und vielleicht wisse der Königssohn, der ja in der<br />

Welt herumgekommen sei, wie man eine goldene Brücke<br />

bauen könne. Der Königssohn wollte nichts versprechen,<br />

sagte aber, er werde sich sehr darum bemühen.<br />

Nachdem sie sich getrennt hatten, holte der Königssohn<br />

seine Uhr hervor und nannte ihr den Wunsch des<br />

Königs.<br />

„Mach dir keine Sorgen, mein lieber Herr“, sprach die<br />

Uhr, „morgen früh wird die Brücke fertig sein.“<br />

So war es auch, und die Brücke war so strahlend<br />

schön, daß der König, als er aufstand und zum Fenster<br />

hinausblickte, vor lauter Staunen fast umgefallen wäre.<br />

Er ließ sogleich seinen Sohn rufen und sprach:<br />

„<strong>Das</strong> hast du gut gemacht, mein Sohn. Doch wenn du<br />

das fertiggebracht hast, dann kannst du auch noch ganz<br />

andere Dinge vollbringen. Wenn du mir bis morgen früh<br />

nicht ein Schloß mit sieben Türmen baust, das ganz aus<br />

reinem Gold ist und auf einem dünnen Diamantbein<br />

steht, lasse ich dir den Kopf abschlagen!“<br />

Der König dachte, daß der Junge dieses nicht schaffen<br />

könne und freute sich schon, ihn auf diese Art loszuwerden,<br />

denn er fürchtete, dessen Teufeleien wegen in die<br />

Hölle zu gelangen. Der Königssohn glaubte ebenfalls<br />

nicht, daß die <strong>Wunderuhr</strong> imstande sein werde, ein solches<br />

Schloß zu bauen, er erzählte ihr aber dennoch vom<br />

Wunsch des Königs. Dann legte er sich schlafen und<br />

stand erst am Morgen auf. War da nicht vor seinem Fenster<br />

das Schloß mit den sieben Türmen? Er konnte nicht<br />

genug staunen. Und der König? Der war vor lauter Ver-<br />

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