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Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank

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goldene Brücke zu setzen. Gesenkten Blickes ging er an<br />

der Brücke vorbei zur Feen-Ilona. <strong>Die</strong>se fragte ihn:<br />

„Nun denn, warst du in meinem Schloß?“<br />

„Ich war dort“, antwortete der Königssohn.<br />

„Wohlan, dann sage mir, wie und wo steht mein<br />

Schloß?“<br />

„So wie die anderen, auf der Erde.“<br />

„Und wo ist mein Brunnen?“<br />

„So wie die anderen, in der Erde.“<br />

„Und mein Bett?“<br />

„So wie alle anderen Betten, auf der Erde.“<br />

„<strong>Das</strong> ist alles nicht wahr“, rief die Feen-Ilona, „du<br />

warst nicht in meinem Schloß! Geh sofort zurück zu deinem<br />

Vater und sag ihm, er soll mir denjenigen seiner<br />

Söhne schicken, der bei mir war!“<br />

Der Königssohn ging tief beschämt nach Hause, und<br />

der König schickte nun seinen mittleren Sohn. Dem erging<br />

es aber genau wie seinem älteren Bruder, ja noch<br />

schlechter, denn in ihrem großen Zorn ließ die Feen-<br />

Ilona ihm fünfzig Hiebe verabreichen.<br />

Der mittlere Königssohn kehrte also ebenfalls tief<br />

beschämt heim, und der König war sehr bekümmert. Er<br />

sprach überhaupt nicht mehr, und keines seiner Augen<br />

lachte mehr, beide weinten. Da ging der Kutscher zu ihm<br />

und sprach:<br />

„Gnädiger Herr, ich lege mein Leben in deine Hände.<br />

Ich sehe, daß du großen Kummer hast, vielleicht kann<br />

ich dir helfen.“<br />

„Du kannst mir nicht helfen, mein Sohn, mein Kummer<br />

ist viel zu groß. Ja, wenn mein jüngster Sohn hier<br />

wäre, dann würde ich keinen Kummer mehr haben.“<br />

Da sagte der Kutscher:<br />

„Gnädiger Herr, gib mir Kleider aus Purpur und<br />

Samt, wie deine beiden älteren Söhne sie tragen, vielleicht<br />

wirst du dann getröstet.“<br />

Meinetwegen, dachte der König, komme, was wolle.<br />

Und er gab ihm die Kleider seines jüngsten Sohnes. Der<br />

Bursche zog sie an, der König sah und sah und rief<br />

dann plötzlich aus:<br />

„Du bist es ja, du bist es, mein lieber Sohn!“<br />

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