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Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank

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Der arme Mann konnte seine Frau nicht genug trösten<br />

und beruhigen: Er hätte die Öchslein doch in gute<br />

Hände gegeben und werde schon den richtigen Preis<br />

bekommen; vielleicht würde sich auch ihr Schicksal dank<br />

dieses Handels zum Guten wenden. Es war, als würde<br />

er tauben Ohren predigen. Da er zu Hause keine Ruhe<br />

mehr hatte, brach er noch am selben Tag zum Hofe<br />

des Königs von Sonnenuntergang auf.<br />

Zu seinem Glück war der Königshof nicht weit. Am<br />

nächsten Morgen kam er schon an.<br />

Als er in den Königshof trat, sah er dort den Königssohn<br />

mit den zwei kleinen Öchslein spielen. Er trieb sie<br />

an: „Hü, Braver! Hott, Blume!” so wie er es bei den<br />

pflügenden Bauern gehört hatte.<br />

Als der Königssohn den armen Mann erblickte, lief<br />

er ihm gleich freudig entgegen, nahm ihn an der Hand<br />

und führte ihn ins Schloß.<br />

„Kommt, Onkel, kommt nur! Ich will Euch etwas<br />

sagen: Was immer Euch mein Vater anbieten wird,<br />

nehmt nichts an als das Mühlchen, das alles mahlt!”<br />

Der arme Mann ging hinein zum König und sagte<br />

ihm, daß er der Besitzer der zwei kleinen Öchslein sei.<br />

„Verlangt, was Ihr wollt”, sprach der König, „denn<br />

mein Sohn hat an Euren Öchslein großen Gefallen gefunden.”<br />

Auf dem Tisch stand das Mühlchen, das alles mahlte.<br />

Es sah aus wie ein Spielzeug.<br />

Na, dachte der arme Mann, ein schöner Preis ist<br />

dieses Mühlchen für meine Öchslein. Mir scheint, der<br />

Königssohn will mir Spielzeug für Spielzeug geben. Doch,<br />

in Gottes Namen, ich werde es verlangen, und sei es<br />

auch nur, um dem Königssohn einen Gefallen zu tun.<br />

Er sagte zum König:<br />

„Eure Majestät, ich kann für die zwei kleinen Öchslein<br />

nicht viel verlangen; gebt mir jenes Mühlchen<br />

dort.”<br />

Ihr hättet sehen müssen, was der König da für ein<br />

Gesicht schnitt! Er sagte zum armen Mann:<br />

„Verlang, was du willst! Ich gebe dir so viel Gold,<br />

wieviel du tragen kannst. Nur dieses Mühlchen nicht!”<br />

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