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Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank

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ließen sie sich nieder, aßen zu Abend, und der älteste<br />

Königssohn sagte zu seinen Brüdern, er lege sich nicht<br />

nieder, er werde in der Nacht Wache halten, damit<br />

ihnen niemand etwas zuleide tue.<br />

<strong>Die</strong> beiden jüngeren Königssöhne schliefen ein, der<br />

älteste spazierte auf und ab, da kam plötzlich ein schrecklich<br />

großes Wildschwein. Es hatte fürchterliche Hauer,<br />

die waren aus reinem Gold. Der Königssohn zückte sein<br />

Schwert, tötete den wilden Eber und steckte die Hauer<br />

in seinen Ranzen.<br />

Als seine Brüder am Morgen aufwachten, wußten sie<br />

nicht, was geschehen war. Der älteste Bruder sagte<br />

ihnen auch nichts davon, und sie setzten ihren Weg<br />

fort. Sie beschlossen nun, daß der mittlere Königssohn<br />

seinen Pfeil abschießen solle, und sie gingen drei Tage<br />

und drei Nächte, bis sie den Pfeil fanden.<br />

Da ließen sie sich nieder, aßen zu Abend, der jüngste<br />

und der älteste Bruder legten sich schlafen, und der<br />

mittlere blieb wach. Kaum waren die beiden eingeschlafen,<br />

da stieß aus der Luft ein furchtbar großer<br />

Adler herab und griff den Königssohn an; dieser zog<br />

im Nu sein Schwert aus der Scheide und spaltete dem<br />

Tier den Kopf. Der Adler aber hatte in jedem Flügel<br />

eine silberne Feder, die zog der Königssohn heraus und<br />

steckte sie in den Ranzen, und als am Morgen seine<br />

Brüder aufwachten, sagte er ihnen kein Wort davon,<br />

und sie zogen weiter.<br />

Nun schoß der jüngste Königssohn seinen Pfeil ab.<br />

Sie mußten sieben Tage und sieben Nächte ohne Aufenthalt<br />

wandern, bis sie den Pfeil fanden. Da machten<br />

sie ein großes Feuer und ließen sich nieder, und nachdem<br />

sie zu Abend gegessen hatten, sagte Pengő:<br />

„Heute nacht halte ich Wache.“<br />

Seine Brüder wollten ihn zunächst nicht lassen, er<br />

sei doch noch zu jung dafür, Pengő aber erwiderte, er<br />

sei kein Kind mehr, und so hielt er denn Wache.<br />

Als er nun so auf und ab ging, hörte er plötzlich ein<br />

trauriges Lied. Wer könnte das sein, was könnte das<br />

sein, dachte er und ging der Stimme nach. Er ging so<br />

lange, bis er zu einem Bach kam, in dem aber kaum<br />

noch Wasser war, und selbst das wenige Wasser floß<br />

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