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Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank

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die Burg, und als er drinnen war, sagte er zu den Riesen:<br />

„Ich kann das Tor nicht öffnen. Kommt nur nach,<br />

wie ihr könnt, sonst müßt ihr draußen bleiben.“<br />

Was sollten die Riesen da tun? Sie krochen der Reihe<br />

nach durch das Loch. Als aber der erste den Kopf<br />

hindurchsteckte, hieb Pengő ihn mit seinem Schwert<br />

ab und zog den Leib nach; so machte er weiter, bis er<br />

allen zwölfen den Kopf abgeschlagen hatte. Dann betrat<br />

er das Schloß, ging auf Zehenspitzen durch alle Zimmer<br />

und sah, daß die drei Königstöchter jeweils in einem<br />

anderen Zimmer schliefen.<br />

Im Zimmer der ältesten Königstochter war eine ganze<br />

und eine halb abgebrannte Kerze. Er zündete die ganze<br />

Kerze an, die zur Hälfte abgebrannte aber steckte er<br />

in die Tasche. Dann ging er in das Zimmer der mittleren<br />

Königstochter; von der nahm er ein Seidentuch<br />

mit goldenen Fransen. Zuletzt ging er in das Zimmer<br />

der jüngsten Königstochter, der zog er den Ring vom<br />

Finger. Damit verließ er das Schloß, ging hin zum Feuer<br />

der Riesen, nahm rasch etwas Glut und lief zurück zu<br />

seinen Brüdern. Unterwegs befreite er noch Frau Morgenrot:<br />

„Geht Eures Wegs, Schwester, und gute Reise.“<br />

Dann befreite er auch Väterchen Mitternacht:<br />

„Geht auch Ihr in Gottes Namen, Väterchen, die<br />

Menschen haben genug geschlafen.“<br />

Als es nun graute und seine Brüder aufwachten,<br />

prasselte das Feuer schon lustig. Er sagte aber seinen<br />

Brüdern kein Sterbenswörtchen, wo er gewesen und wie<br />

lange sie geschlafen hatten.<br />

<strong>Die</strong> drei Königssöhne setzten nun ihren Weg fort,<br />

zogen durch sieben Länder und kehrten schließlich in<br />

einem Wirtshaus ein. Da waren so viele Gäste, daß sie<br />

kaum mehr Platz fanden. Es war aber auch kein Wunder,<br />

denn in diesem Wirtshaus konnte jeder, der des<br />

Weges kam, so viel essen und trinken, wieviel er nur<br />

wollte, ohne einen Heller zahlen zu müssen. <strong>Die</strong> Bedingung<br />

war, daß jeder, der hier einkehrte und aß und<br />

trank, vor dem Weggehen seine Lebensgeschichte erzählte.<br />

Könnt ihr euch nun vorstellen, wer der Wirt<br />

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