Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank
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„Majestät, ich brauche weder Gold noch Silber noch<br />
Diamanten“, sagte Jancsi. „Ich will nur das große Tischtuch,<br />
womit der Tisch im Speisesaal bedeckt ist.“<br />
„Gut, mein Sohn“, sagte der Schlangenkönig. „Ich<br />
gebe es dir, obwohl es nebst meiner Tochter mein teuerster<br />
Schatz ist. Denn wisse, daß man nur die vier Ecken<br />
dieses Tuches umschlagen muß, und schon ist der Tisch<br />
mit Speise und Trank beladen. Verwahre es wohl, und<br />
du wirst bis an dein Lebensende für Speise und Trank<br />
keine Sorge mehr tragen.“<br />
Und der König führte auch gleich vor, was das Tischtuch<br />
konnte.<br />
Er schlug die vier Ecken um, und siehe da! So viel<br />
Speise und Trank waren plötzlich darauf, daß der Tisch<br />
darunter ächzte, dabei war er aus purem Gold. Sie setzten<br />
sich nun zu Tisch, und der Schlangenkönig ermunterte<br />
Jancsi:<br />
„Iß und trink, mein Sohn!“<br />
So aßen sie denn und tranken, da verschwand plötzlich<br />
die Tochter des Schlangenkönigs, die vorhin noch<br />
am Tisch gesessen hatte, wie vom Erdboden verschluckt,<br />
und an ihre Stelle trat ein wunderschönes Mädchen, so<br />
schön, daß es Jancsi vor lauter Staunen die Sprache verschlug.<br />
<strong>Das</strong> Mädchen aber sagte:<br />
„Du wunderst dich wohl, Bursche, doch ich bin die<br />
Schlange, die du nach Hause gebracht hast.“<br />
„Mich kümmert es nicht, ob du die Schlange bist<br />
oder nicht“, sprach Jancsi, „hätte ich dich jedoch vorher<br />
gesehen, so hätte ich nicht das Tischtuch, sondern dich<br />
von deinem Vater verlangt!“<br />
Da sagte der Schlangenkönig:<br />
„Verzage nicht, mein Sohn! Ich gebe dir das Tischtuch<br />
und das Mädchen und noch andere Schätze dazu.<br />
Davon könnt ihr fröhlich bis zum Untergang der Welt<br />
leben, ja sogar noch zwei Tage länger.“<br />
Jancsi und die Schlangenprinzessin freuten sich gar<br />
sehr, als sie dies hörten. Sie hielten gleich große Hochzeit<br />
und tanzten sieben Tage und sieben Nächte. Danach<br />
setzte sich das junge Paar in eine Kutsche, vor die sechs<br />
Pferde gespannt waren, und vor und hinter ihnen ritt<br />
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