Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank
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Der Königssohn bedankte sich für den guten Rat,<br />
wünschte der Sonne eine geruhsame Nacht und brach<br />
auf zum König der Winde. Doch auch dieser sagte, daß<br />
weder er noch seine Söhne den Hofmeister gesehen hätten,<br />
der habe sich wahrscheinlich irgendwo versteckt,<br />
wo selbst die Winde nur selten hingelangten. Vielleicht<br />
könnte ihm aber der König der Mäuse den Weg weisen.<br />
Da ging er zum König der Mäuse, und dieser rief<br />
auch gleich alle seine Mäuse zusammen und fragte sie,<br />
ob sie den Hofmeister nicht gesehen hätten.<br />
„Auf der Stelle soll ich erblinden, wenn ich ihn gesehen<br />
habe!“ riefen sie alle durcheinander.<br />
Schon wollte der Königssohn traurig seines Weges<br />
ziehen, als eine lahme Maus angehumpelt kam.<br />
Der Mäusekönig fragte auch diese, ob sie den Hofmeister<br />
nicht gesehen habe.<br />
„Doch, den hab ich wohl gesehen“, antwortete die<br />
lahme Maus. „Ich komme gerade von dort. Er wohnt<br />
aber in einer so engen Steinhöhle, daß selbst ich kaum<br />
Platz hatte neben ihm.“<br />
Da freute sich der Königssohn und bat die Maus, ihn<br />
zur Höhle zu führen, dort würde ihnen schon etwas einfallen.<br />
Sie kamen zur Höhle und berieten, was nun zu<br />
tun sei. Sie beschlossen, daß die Maus durch den engen<br />
Eingang schlüpfen und, wenn der Hofmeister schlief,<br />
die Uhrkette durchnagen und dem Königssohn die Uhr<br />
herausbringen sollte.<br />
Nach einer guten Stunde kam die Maus und brachte<br />
auch tatsächlich die Uhr. Zum Dank befahl der Königssohn<br />
dem Geist, so viel Getreide heranzuschaffen, daß<br />
die Maus ihr Leben lang keine Sorgen mehr haben müsse<br />
und herrschaftlich davon leben könne. Den Hofmeister<br />
aber ließen sie in der Höhle, wo er nicht lebte und auch<br />
nicht starb. Und es geschah ihm recht.<br />
Der Königssohn ging nun an den Hof seines zweiten<br />
Vaters zurück. <strong>Die</strong>ser wurde soeben zu Grabe getragen.<br />
<strong>Das</strong> Königreich aber hatte er seiner jüngsten Tochter<br />
hinterlassen, denn sie schien ihm die geschickteste zu<br />
sein. Kaum war der König begraben, heirateten die älte-<br />
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