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Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank

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wäre sie darin zur Welt gekommen. Sie befahl, daß<br />

derjenige, der dieses Kleid gemacht hatte, sofort an den<br />

Hof kommen sollte. Der Lehrling kam wohl, doch die<br />

Knechte wollten ihn abermals verjagen. <strong>Die</strong>smal jedoch<br />

hörte das Goldmädchen den Lärm und den Streit, ging<br />

selbst hinaus und ließ den lumpigen Lehrling herein.<br />

Sie erkannte ihn sofort, doch obgleich ihr Herz jubelte,<br />

sagte sie nichts, entlohnte ihn nur, und beide taten so,<br />

als hätten sie einander nie im Leben gesehen.<br />

Kaum erfuhr der junge König, daß das Goldkleid<br />

fertig war, ließ er auch schon die Hochzeit verkünden,<br />

doch da sagte ihm das Goldmädchen, daß es ihn nicht<br />

heiraten werde, da sein Verlobter noch am Leben sei.<br />

Wie freute sich da der alte König, als er erfuhr, daß<br />

sein liebster Sohn noch lebte! Er tanzte vor Freude,<br />

obwohl er noch kurz vorher schon mit einem Fuß im<br />

Grab gestanden war. Man brachte den jüngsten Königssohn,<br />

der war aber so verlumpt und schmutzig, daß<br />

ihn sein eigner Vater nicht wiedererkannte. Darauf hatten<br />

die Brüder nur gewartet; sie schrien, der Bursche<br />

müsse in den Turm gesperrt werden, und wenn er bis<br />

zum Morgen nicht bewiesen hätte, daß er des Königs<br />

Sohn wäre, solle er mit dem Leben büßen. Da sagte der<br />

Königssohn:<br />

„Deshalb müßt ihr nicht bis morgen warten. Ich bin<br />

euer Bruder. Ich habe den Greis getötet, hier ist eine<br />

Strähne von seinem Haar. Ich bin nicht gestorben, wie<br />

ihr dachtet, denn ich hatte einen Stein in den Korb<br />

gelegt. Und wenn ihr mir auch jetzt nicht glaubt, so<br />

sagt mir: wo sind die Gold-, die Silber- und die Kupfermühle?“<br />

Den älteren Königssöhnen hatte es die Sprache verschlagen.<br />

Der jüngste Königssohn holte nun die drei<br />

Apfel hervor, stellte sie in die Mitte des Hofes, berührte<br />

sie mit den Ruten, und sie verwandelten sich in Mühlen.<br />

Nun mußten seine Brüder alles zugeben.<br />

Der alte König schenkte ihm sein Königreich, und es<br />

wurde sofort Hochzeit gefeiert — sieben Tage und sieben<br />

Nächte lang ununterbrochen. Der neue König ver-<br />

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