Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank
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Der Feuervogel<br />
Es war einmal ein armer Mann, der hatte drei Söhne.<br />
Und dieser Mann hatte einen ganz kleinen Garten, doch<br />
in diesem Garten wuchsen so schöne Rosen, daß jedermann<br />
sie bestaunte. Es gab in dem Garten auch andere<br />
Blumen, solche, deren Duft sieben Meilen weit reichte,<br />
und solche, die hell wie goldene Glocken klangen, wenn<br />
man sie berührte. Der arme Mann konnte sich aber der<br />
vielen, schönen, wunderbaren Blumen nicht erfreuen,<br />
denn des Nachts kam ein Feuervogel mit flammenden<br />
Federn und Flügeln, und ehe der arme Mann und seine<br />
Söhne merkten, was eigentlich geschah, pickte er alle<br />
Blumen bis zur letzten ab und trug sie fort, niemand<br />
wußte wohin.<br />
Sie unternahmen alles, um die Blumen zu retten.<br />
Wenn aber der arme Mann sie bewachte, schlief er entweder<br />
ein, oder des Feuervogels flammendes Gefieder<br />
blendete ihn so sehr, daß er nichts mehr sah. Und genau<br />
so erging es auch den beiden älteren Söhnen des armen<br />
Mannes.<br />
Da versuchte auch Laci, der jüngste Sohn, sein Glück.<br />
Eine ganze Woche lang schloß er kein Auge, doch der<br />
Feuervogel kam nicht. In der siebenten Nacht kam er<br />
endlich in den Garten geflogen und ließ sich genau auf<br />
dem Rosenbusch nieder, neben den sich Laci gesetzt<br />
hatte. Mit der einen Hand bedeckte dieser seine Augen,<br />
mit der anderen wollte er den Vogel fassen. Es blieb<br />
aber nur eine Feder in seiner Hand zurück, und der<br />
Feuervogel flog wieder davon.<br />
Man konnte die Rosen also nicht bewachen. Da beschlossen<br />
die Burschen, in die Welt zu ziehen, durch<br />
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