Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank
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„Der lahme Hecht ist noch nicht hier“, antworteten<br />
die anderen.<br />
Da kam endlich auch der lahme Hecht. <strong>Das</strong> Goldfischlein<br />
herrschte ihn an:<br />
„Wo warst du denn, warum hast du dich verspätet?“<br />
Der lahme Hecht erwiderte:<br />
„Ich habe einen Ring im Meer gefunden und ihn im<br />
Wirtshaus versoffen.“<br />
„Ei, daß dich der...“, rief da das Goldfischlein, „bring<br />
ihn sofort wieder her!“<br />
Der lahme Hecht zog unwillig ab, kehrte aber bald<br />
mit dem Ring zurück, und sie gaben ihn dem weisen<br />
Mann. <strong>Die</strong>ser erhob sich daraufhin sofort vom Stein und<br />
wandte sich an Pengő:<br />
„Deine Frau ist auf der neunundneunzigsten Insel des<br />
Meeres beim König Spannenlang. Geh hin, du wirst sie<br />
dort antreffen, und wenn sie dich wirklich und wahrhaftig<br />
liebt, wird sie herausfinden, wo die gewaltige<br />
Kraft des Königs verborgen liegt. Denn seine Kraft ist<br />
unermeßlich.“<br />
<strong>Das</strong> Goldfischlein rief auch sogleich einen großen<br />
Walfisch herbei, Pengő setzte sich auf seinen Rücken,<br />
und so gelangten sie zur neunundneunzigsten Insel.<br />
Als er die Insel betrat, spazierte dort gerade seine<br />
Frau vorbei. Sie umarmten und küßten sich freudig,<br />
doch zum Schluß sagte sie traurig:<br />
„Du hast dich vergebens herbemüht, mein lieber<br />
Gemahl, du kannst mich nicht befreien, denn König<br />
Spannenlang verfügt über unermeßliche Kräfte, und ich<br />
weiß noch nicht, wo er sie verborgen hält.“<br />
König Spannenlang aber hielt gerade seinen Mittagsschlaf.<br />
Da sagte die Frau zu Pengő, er möge sich irgendwo<br />
verstecken, sie wolle trotzdem versuchen, ihm sein Geheimnis<br />
mit honigsüßen Worten zu entlocken.<br />
Als sie nun in den Palast zurückkehrte, wachte der<br />
König auf. Sie setzte sich neben ihn, streichelte seinen<br />
sieben Ellen langen Bart und sprach zärtlich:<br />
„Weißt du, du sagst mir immer wieder, wie sehr<br />
du mich liebst, ich kann es aber nicht glauben.“<br />
„Wie könnte ich es dir denn beweisen?“ fragte er.<br />
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