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Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank

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Doch davor fürchteten sich die Teufel ärger noch<br />

als vor dem Weihwasser. Lieber schleppten sie ihm den<br />

Sack nach Hause, als daß er hier bliebe. Der tapfere<br />

Kürschner ging voraus und kam vor dem Teufel zu<br />

Hause an. Er schickte seine Frau eilends in die Scheune<br />

und bat sie, einen Sack mit Spreu zu füllen und ihn<br />

hereinzubringen, wenn der Teufel gerade ankam. Dann<br />

sollte sie den Sack auf den Aufboden werfen und sagen:<br />

„Sieh nur, lieber Mann, dieser Sack ist voll Gold, denn<br />

ich habe gedient, solange du weg warst.“<br />

<strong>Die</strong> Frau tat, wie ihr Mann sie geheißen hatte. Als<br />

der Teufel nun sah, daß auch die Frau des Kürschners<br />

so stark war, daß sie einen Sack Gold ohne weiteres<br />

auf den Aufboden werfen konnte, warf er den Sack<br />

auch schnell hinauf und lief wie von Sinnen davon.<br />

Bis zum Waldrand getraute er sich nicht einmal, sich<br />

umzublicken. Dort traf er einen Wolf, der fragte ihn:<br />

„Wohin denn so eilig, Gevatter Teufel?“<br />

„O weh! O weh! Frag mich nicht, Gevatter Wolf!<br />

Oder hast du noch nicht von dem tapferen Kürschner<br />

gehört?“<br />

Und er erzählte ihm, welch großartige Taten dieser<br />

Mann vollbracht hatte.<br />

Der Wolf aber lachte schallend, daß der Wald widerhallte.<br />

Als er sich nun vom Lachen etwas erholt hatte,<br />

ermunterte er den Teufel, zum Kürschner zurückzugehen<br />

und ihm das Gold wieder wegzunehmen, der Mann<br />

sei doch ein Schwächling.<br />

Der Teufel wollte zunächst nicht so recht, ließ sich<br />

aber schließlich vom Wolf überreden, denn er hätte<br />

seinen Sack Gold doch allzugern wiedergehabt. Er willigte<br />

aber nur unter der Bedingung ein, daß sie gemeinsam<br />

ein Joch machen und sich beide darin einspannen<br />

würden, denn er hatte Angst, der Wolf könnte ihn im<br />

Stich lassen.<br />

<strong>Die</strong>ser hatte nichts dagegen, denn er wollte dem Teufel<br />

einen Gefallen tun. So machten sie ein Joch, spannten<br />

sich darin ein und gingen zum Hof des Kürschners.<br />

Dort spielten die vielen Söhne des Kürschners gerade,<br />

und als sie den Teufel mit dem Wolf im Joch er-<br />

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