Elek Benedek Das Silberpferd Die Wunderuhr - Adatbank
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<strong>Die</strong> <strong>Wunderuhr</strong><br />
Es war einmal ein König, der hatte nur einen einzigen<br />
Sohn, und über den ärgerte er sich einmal so sehr,<br />
daß er ihn von zu Hause fortjagte: „Geh, wohin du<br />
willst!“ Vergeblich verteidigte ihn die Königin, vergeblich<br />
weinte sie um ihr einziges Kind; der König ließ<br />
sich nicht erweichen, der junge Königssohn wurde verbannt.<br />
Traurig zog er seines Wegs, wanderte ruhelos über<br />
Berg und Tal, als er plötzlich hörte, daß jemand ihm<br />
nachgelaufen kam und seinen Namen rief. Er drehte sich<br />
um und gewahrte einen <strong>Die</strong>ner vom Hofe. Da freute er<br />
sich gar sehr, denn er dachte, man rufe ihn vielleicht<br />
zurück, doch der <strong>Die</strong>ner sagte ihm betrübt, daß davon<br />
keine Rede sei, daß aber seine Mutter ihm eine goldene<br />
Uhr schicke, er möge sie gut verwahren. Der Königssohn<br />
nahm die Uhr, steckte sie in die Tasche und zog traurig<br />
weiter.<br />
Unterwegs holte er die Uhr hervor, öffnete ihren<br />
Deckel, und — o Wunder! — ein unsichtbarer Geist<br />
sprach daraus zu ihm:<br />
„Was befiehlt mein lieber Herr?“<br />
Da war der Königssohn baß erstaunt, sagte aber vor<br />
lauter Verwunderung kein Wort, sondern steckte die Uhr<br />
wieder in die Tasche.<br />
Plötzlich verzweigte sich der Weg: Der eine führte in<br />
einen dichten Wald, der andere in eine Stadt. Er überlegte,<br />
welchen der beiden Wege er nun einschlagen sollte.<br />
Er wäre gern in die Stadt gegangen, um dort zu übernachten,<br />
besaß aber keinen roten Heller. Also ging er<br />
dem Wald zu und dachte: Dort kann ich wenigstens Feuer<br />
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