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herigen Entwicklung und mit seinen Berliner Umgebungen jetzt die dogmatische<br />
Voraussetzung des mit sich einigen Egoismus gegeben ist, so wird sie<br />
ihm trotz aller eingebildeten Voraussetzungslosigkeit bleiben, solange er<br />
nicht ihre wirklichen Voraussetzungen überwindet.<br />
Sancho trachtet als echter Schulmeister noch immer nach dem vielberühmten<br />
Hegeischen „voraussetzungslosen Denken", d.h. dem Denken ohne<br />
dogmatische Voraussetzungen, das bei Hegel auch ein frommer Wunsch ist.<br />
Er glaubte es durch eine feine Volte erhaschen und es dadurch überbieten<br />
zu können, daß er auch auf das voraussetzungslose Ich Jagd machte. Aber<br />
sowohl das Eine wie das Andre ist ihm entwischt.<br />
Sancho versucht sein Glück nun auf eine andre Manier:<br />
p. 214, 215. „Erschöpft" die Freiheitsforderung! „Wer soll frei werden? Du, Ich,<br />
Wir. Wovon frei? Von allem, was nicht Du, nicht Ich, nicht Wir ist. Ich also bin der<br />
Kern ... Was bleibt übrig, wenn Ich von allem, was nicht Ich bin, frei worden? Nur Ich<br />
und nichts als Ich."<br />
„Das also war des Pudels Kern!<br />
Ein fahrender Scholast? Der Kasus macht mich lachen." '- 1581<br />
„Alles, was nicht Du, nicht Ich, nicht Wir ist", ist natürlich hier wieder<br />
eine dogmatische Vorstellung, wie Staat, Nationalität, Teilung der Arbeit pp.<br />
Nachdem diese Vorstellungen kritisiert sind, was Sancho von „der Kritik",<br />
nämlich der kritischen, schon vollführt glaubt, bildet er sich wieder ein, auch<br />
vom wirklichen Staat, der wirklichen Nationalität und Teilung der Arbeit<br />
befreit zu sein. Das Ich, das hier „der Kern" ist, das „von Allem, was nicht<br />
Ich bin, frei worden", ist also wieder das obige voraussetzungslose Ich mit<br />
Allem, was es nicht losgeworden ist.<br />
Nähme Sancho indes das „Freiwerden" einmal so, daß er nicht bloß von<br />
den Kategorien, sondern von den wirklichen Fesseln frei werden wollte, so<br />
setzt diese Befreiung wieder eine ihm mit einer großen Masse Anderer gemeinsame<br />
Veränderung voraus und bewirkt einen veränderten Weltzustand,<br />
der ihm wieder mit den Andern gemeinsam ist. Hiernach „bleibt" nach der<br />
Befreiung allerdings sein „Ich", aber als ein ganz verändertes Ich, übrig, das<br />
mit Andern eine veränderte Weltlage gemeinsam hat, die eben die ihm mit<br />
Andern gemeinsame Voraussetzung seiner und ihrer Freiheit ist, und hiernach<br />
gerät die Einzigkeit, Unvergleichlichkeit und Unabhängigkeit seines<br />
„Ich" wieder in die Brüche.<br />
Sancho versucht's noch auf eine dritte Manier:<br />
p.237. „Nicht daß sie" (Jude und Christ) „sich ausschließen, ist ihre Schmach,<br />
sondern daß dies nur halb geschieht. Könnten sie vollkommen Egoisten sein, so<br />
schlössen sie sich ganz aus."