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Philosophische Darstellung des Faktums: Auf dem Selbstverzehren der<br />

Natur beruht das Gefressenwerden der Maus von der Katze.<br />

Nachdem also auf diese Weise der Kampf des Menschen mit der Natur<br />

mystifiziert ist, wird die bewußte Tätigkeit des Menschen in Beziehung auf<br />

die Natur mystifiziert, indem sie als Erscheinung dieser bloßen Abstraktion<br />

wirklicher Kämpfe gefaßt wird. Schließlich wird dann das profane Wort<br />

Arbeit als Resultat dieser Mystifikation hereingeschmuggelt, ein Wort, das<br />

unser wahrer Sozialist von Anfang an auf der Zunge hatte, aber erst nach gehöriger<br />

Legitimierung auszusprechen wagte. Die Arbeit wird aus der bloßen,<br />

abstrakten Vorstellung des Menschen und der Natur konstruiert und daher<br />

auch auf eine Weise bestimmt, die auf alle Entwicklungsstufen der Arbeit<br />

gleich gut paßt und nicht paßt.<br />

„Die Arbeit ist demnach jede bewußte Tätigkeit des Menschen, wodurch er die<br />

Natur seiner Herrschaft in geistiger und materieller Beziehung zu unterwerfen strebt,<br />

um sie zum bewußten Genuß seines Lebens zu bringen, sie zu seiner geistigen oder<br />

körperlichen Befriedigung zu verwenden." (ibid.)<br />

Wir machen bloß auf die glänzende Schlußfolgerung aufmerksam:<br />

„Wenn dieser Kampf als bewußte Tätigkeit erscheint, heißt er Arbeit - die Arbeit<br />

ist demnach jede bewußte Tätigkeit des Menschen" usw.<br />

Diese tiefe Einsicht verdanken wir dem „polaren Gegensatz".<br />

Man rufe sich den obigen saint-simonistischen Satz von dem libre developpement<br />

de toutes les facultes 1 ins Gedächtnis zurück. Man erinnere sich<br />

zu gleicher Zeit, daß Fourier an die Stelle des heutigen travail repugnant 2<br />

den travail attrayant 3 gesetzt sehen wollte. Dem „polaren Gegensatz" verdanken<br />

wir folgende philosophische Begründung und Explikation dieser<br />

Sätze:<br />

„Da aber" (dies Aber soll andeuten, daß hier kein Zusammenhang stattfindet) „das<br />

Leben in jeder Entfaltung, Übung und Äußerung seiner Kräfte und Fähigkeiten zu<br />

seinem Genüsse, zu seiner Befriedigung kommen soll, so ergibt sich, daß die Arbeit<br />

selbst eine Entfaltung und Entwicklung menschlicher Anlagen sein und Genuß, Befriedigung<br />

und Glück gewähren soll. Die Arbeit selbst muß mithin zu einer freien<br />

Äußerung des Lebens und dadurch zum Genuß werden," (ibid.)<br />

Hier wird gezeigt, was in der Vorrede der „Rheinischen] Jahrb[ücher]"<br />

versprochen ist, nämlich „inwiefern die deutsche Gesellschaftswissenschaft<br />

in ihrer bisherigen Ausbildung sich von der französischen und englischen<br />

1 [der] freien Entwicklung aller Fähigkeiten - 2 [der] abstoßenden Arbeit - 3 [die] an-<br />

ziehende Arbeit

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