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3. Geld<br />

„Das Geld ist eine Ware, und zwar ein wesentliches Mittel oder Vermögen; denn<br />

es schützt vor der Verknöcherung des Vermögens, hält es im Fluß und bewirkt seinen<br />

Umsatz. Wißt Ihr ein besseres Tauschmittel, immerhin; doch wird es wieder ein Geld<br />

sein." p. 364.<br />

p. 353 wird das Geld als „gangbares oder kursierendes Eigentum" bestimmt.<br />

Im „Verein" wird also das Geld beibehalten, dies rein gesellschaftliche<br />

Eigentum, dem alles Individuelle abgestreift ist. Wie sehr Sancho in der<br />

bürgerlichen Anschauungsweise befangen ist, zeigt seine Frage nach einem<br />

besseren Tauschmittel. Er setzt also zuerst voraus, daß ein Tauschmittel<br />

überhaupt nötig ist, und dann kennt er kein anderes Tauschmittel als das<br />

Geld. Daß ein Schiff, eine Eisenbahn, die Waren transportieren, ebenfalls<br />

Tauschmittel sind, kümmert ihn nicht. Um also nicht bloß vom Tauschmittel,<br />

sondern vom Gelde speziell zu sprechen, ist er genötigt, die übrigen Bestimmungen<br />

des Geldes, daß es das allgemein gangbare und kursierende<br />

Tauschmittel ist, alles Eigentum im Fluß erhält etc., hereinzunehmen. Damit<br />

kommen auch die ökonomischen Bestimmungen herein, die Sancho nicht<br />

kennt, die aber gerade das Geld konstituieren; und mit ihnen auch der ganze<br />

jetzige Zustand, Klassenwirtschaft, Herrschaft der Bourgeoisie etc.<br />

Wir erhalten indes zunächst einige Aufschlüsse über den - sehr originellen<br />

- Verlauf der Geldkrisen im Verein.<br />

Es entsteht die Frage:<br />

„Wo Geld hernehmen? ... Man bezahlt nicht mit Geld, woran Mangel eintreten<br />

kann, sondern mit seinem Vermögen, durch welches allein Wir vermögend sind ...<br />

Nicht das Geld tut Euch Schaden, sondern Euer Unvermögen, es zu nehmen."<br />

Und nun der moralische Zuspruch:<br />

„Laßt Euer Vermögen wirken, nehmt Euch zusammen, und es wird an Geld, an<br />

Eurem Gelde, dem Gelde Eures Gepräges, nicht fehlen ... Wisse denn, Du hast so viel<br />

Geld, als Du - Gewalt hast; denn Du giltst soviel, als Du Dir Geltung verschaffst."<br />

P. 353,364.<br />

In der Macht des Geldes, in der Verselbständigung des allgemeinen<br />

Tauschmittels, sowohl der Gesellschaft wie den Einzelnen gegenüber, tritt<br />

die Verselbständigung der Produktions- und Verkehrsverhältnisse überhaupt<br />

am deutlichsten hervor. Also Sancho weiß, wie gewöhnlich, Nichts vom Zusammenhange<br />

der Geldverhältnisse mit der allgemeinen Produktion und dem<br />

Verkehr. Er behält als guter Bürgersmann das Geld ruhig bei, wie dies auch

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