Seite 310
Seite 310
Seite 310
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Zur Erheiterung können wir hier „episodisch" die große Entdeckung<br />
Sanchos „einlegen", daß zwischen „Armen" und „Reichen" kein „anderer<br />
Unterschied" existiert - „als der der Vermögenden und Unvermögenden".<br />
P. 354.<br />
Stürzen wir uns jetzt wieder in das „wüste Meer" der Stirnerschen „Bestimmungen"<br />
über die Konkurrenz:<br />
„Mit der Konkurrenz ist weniger" (o „Weniger"!) „die Absicht verbunden, die<br />
Sache am besten zu machen, als die andre, sie möglichst einträglich, ergiebig zu machen.<br />
Man studiert daher auf ein Amt los (Brotstudium), studiert Katzenbuckel und Schmeicheleien,<br />
Routine und Geschäftskenntnis, man arbeitet auf den Schein. Während es<br />
daher scheinbar um eine gute Leistung zu tun ist, wird in Wahrheit nur auf ein gutes<br />
Geschäft und Geldverdienst gesehen. Man möchte zwar nicht gerne Zensor sein, aber<br />
man will befördert sein ... man fürchtet Versetzung oder gar Absetzung." p. 354, 355.<br />
Unser Bonhomme möge ein ökonomisches Handbuch aufspüren, worin<br />
selbst die Theoretiker behaupten, es sei in der Konkurrenz um „eine gute<br />
Leistung" oder darum zu tun, „die Sache am besten zu machen", und nicht,<br />
„sie möglichst einträglich zu machen". Er kann übrigens in jedem derartigen<br />
Buche finden, daß innerhalb des Privateigentums die ausgebildetste Konkurrenz,<br />
wie z. B. in England, die „Sache" allerdings „am besten macht". Der<br />
kleine kommerzielle und industrielle Betrug wuchert nur unter bornierten<br />
Konkurrenzverhältnissen, unter den Chinesen, Deutschen und Juden, überhaupt<br />
unter den Hausierern und Kleinkrämern. Aber selbst den Hausierhandel<br />
erwähnt unser Heiliger nicht; er kennt nur die Konkurrenz der<br />
Supernumerarien und Referendarien, er beweist sich hier als vollständigen<br />
k[öniglich] preußischen] Subalternbeamten. Er hätte ebensogut die Bewerbung<br />
der Hofleute aller Zeiten um die Gunst ihres Fürsten als Beispiel<br />
der Konkurrenz anführen können, aber das lag seinem kleinbürgerlichen Gesichtskreis<br />
viel zu fern.<br />
Nach diesen gewaltigen Abenteuern mit den Supernumerarien, Salarien-<br />
Kassen-Rendanten und Registratoren besteht Sankt Sancho das große Abenteuer<br />
mit dem famosen Roß Clavileno, davon der Prophet Cervantes zuvor<br />
geredet hat im Neuen Testament am Einundvierzigsten. Sancho setzt sich<br />
nämlich aufs hohe ökonomische Pferd und bestimmt das Minimum des Arbeitslohnes<br />
vermittelst „des Heiligen". Allerdings zeigt er hier wieder einmal<br />
seine angeborne Furchtsamkeit und weigert sich anfangs, das fliegende Roß<br />
zu besteigen, das ihn in die Region trägt, „wo der Hagel, der Schnee, der<br />
Donner, Blitz und Wetterstrahl erzeugt werden", weit über die Wolken<br />
hinaus. Aber „der Herzog", das ist „der Staat", ermuntert ihn, und nachdem<br />
der kühnere und erfahrnere Szeliga-Don Quijote sich einmal in den Sattel