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„Die Natur als Grundlage alles Lebens ist eine aus sich selbst hervorgehende' und<br />

auf sich selbst zurückgehende Einheit, welche alle die unzähligen Mannigfaltigkeiten<br />

ihrer Erscheinungen umfaßt und außer welcher Nichts ist." p. 158.<br />

Wir haben gesehen, wie man es anfängt, die verschiedenen Naturkörper<br />

und ihre gegenseitigen Verhältnisse in mannigfaltige „Erscheinungen" des<br />

geheimen Wesens dieser mysteriösen „Einheit" zu verwandeln. Neu ist in<br />

diesem Satze nur, daß die Natur einmal „die Grundlage alles Lebens" heißt<br />

und gleich darauf gesagt wird, daß „außer ihr Nichts ist", wonach sie „das<br />

Leben" ebenfalls umschließt und nicht seine bloße Grundlage sein kann.<br />

Auf diese Donnerworte folgt das Pivot 1 des ganzen Aufsatzes:<br />

„Jede dieser Erscheinungen, jedes Einzelleben besteht und entwickelt sich nur<br />

durch seinen Gegensatz, seinen Kampf mit der Außenwelt, beruht nur auf seiner<br />

Wechselwirkung mit dem Gesamtleben, mit dem es wiederum durch seine Natur zu<br />

einem Ganzen, zur organischen Einheit des Universums verknüpft ist." p. 158, 159.<br />

Dieser Pivotalsatz wird folgendermaßen näher erläutert:<br />

„Das Einzelleben findet einerseits seine Grundlage, seine Quelle und Nahrung in<br />

dem Gesamtleben, andererseits sucht das Gesamtleben das Einzelleben in stetem<br />

Kampf zu verzehren und in sich aufzulösen." p. 159.<br />

Nachdem dieser Satz so von allem Einzelleben ausgesagt ist, kann er<br />

„demnach" auch auf den Menschen angewandt werden, wie dies auch wirklich<br />

geschieht:<br />

„Der Mensch kann sich demnach nur in und durch das Gesamtleben entfalten."<br />

(Nr. I) ibid.<br />

Nun wird dem unbewußten Einzelleben das bewußte, dem allgemeinen<br />

Naturleben die menschliche Gesellschaft gegenübergestellt und dann der<br />

letztzitierte Satz unter folgender Form wiederholt:<br />

„Ich kann meiner Natur nach nur in und durch die Gemeinschaft mit andern<br />

Menschen zur Entwicklung, zum selbstbewußten Genüsse meines Lebens gelangen,<br />

meines Glückes teilhaftig werden." (Nr. II) ibid.<br />

Diese Entwicklung des einzelnen Menschen in der Gesellschaft wird, wie<br />

oben beim „Einzelleben" überhaupt, weiter ausgeführt:<br />

„Der Gegensatz des einzelnen zum allgemeinen Leben wird auch in der Gesellschaft<br />

die Bedingung zur bewußten menschlichen Entwicklung. Ich entwickle mich<br />

im steten Kampfe, in steter Gegenwirkung gegen die Gesellschaft, die mir als beschränkende<br />

Macht gegenübersteht, zur Selbstbestimmung, zur Freiheit, ohne welche<br />

1 der Angelpunkt

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