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Schluß? Nicht der Einzelne ist der Mensch, sondern ein Gedanke, ein Ideal ist der<br />

Mensch - Gattung - Menschheit." p. 441.<br />

Alle Kollisionen, in die die Menschen durch ihre wirklichen Lebensverhältnisse<br />

mit sich oder mit Andern geraten, erscheinen unsrem Schulmeister<br />

Sancho als Kollisionen, in die die Menschen mit Vorstellungen über das Leben<br />

„des Menschen" geraten, die sie entweder sich selbst in den Kopf gesetzt<br />

haben oder sich von Schulmeistern haben in den Kopf setzen lassen. Schlügen<br />

sie sich diese aus dem Kopf, „wie glücklich" könnten „diese armen Wesen<br />

leben", welche „Sprünge" dürften sie machen, während sie jetzt „nach der<br />

Pfeife der Schulmeister und Bärenführer tanzen" müssen! (p. 435.) (Der<br />

niedrigste dieser „Bärenführer" ist Sancho, da er nur sich selbst an der Nase<br />

herumführt.) Hätten z. B. die Menschen sich nicht fast immer und fast überall,<br />

in Ghina sowohl wie in Frankreich, in den Kopf gesetzt, daß sie an Übervölkerung<br />

1 litten, welch einen Überfluß an Lebensmitteln würden diese „armen<br />

Wesen" nicht alsbald vorgefunden haben.<br />

Sancho versucht hier, seine alte Historie von der Herrschaft des Heiligen<br />

in der Welt wieder anzubringen unter dem Vorwande einer Abhandlung<br />

über Möglichkeit und Wirklichkeit. Möglich heißt ihm nämlich Alles, was<br />

sich ein Schulmeister von mir in den Kopf setzt, wo Sancho dann leicht beweisen<br />

kann, daß diese Möglichkeit keine andre Wirklichkeit hat als in<br />

seinem Kopfe. Seine feierliche Behauptung, daß „sich der folgenreichste<br />

Mißverstand von Jahrtausenden hinter dem Wort möglich versteckt hielt"<br />

(p. 441), beweist hinlänglich, wie unmöglich es ihm ist, die Folgen seines<br />

reichlichen Mißverstandes von Jahrtausenden hinter Worten zu verstecken.<br />

Diese Abhandlung über „Zusammenfallen von Möglichkeit und Wirklichkeit"<br />

(p. 439), von dem, was die Menschen das Vermögen haben zu sein<br />

und von dem, was sie sind, welche in so guter Harmonie steht mit seinen bisherigen<br />

zudringlichen Ermahnungen, man solle sein Vermögen wirken lassen<br />

usw., führt ihn indes noch auf einige Abschweifungen über die materialistische<br />

Umstandstheorie, die wir sogleich näher würdigen werden. Vorher<br />

noch ein Beispiel seiner ideologischen Verdrehung, p. 428 identifiziert er die<br />

Frage, „wie man das Leben erwerben könne", mit der Frage, wie man „das<br />

wahre Ich" (oder auch „Leben") „in sich herzustellen" habe. Nach derselben<br />

p. [428] hört das „Bangen ums Leben" mit seiner neuen Moralphilosophie auf,<br />

und das „Vertun" desselben beginnt. Die wundertätige Kraft dieser seiner<br />

angeblich neuen Moralphilosophie spricht unser Salomo „sprechender" noch<br />

in folgendem Sprüchlein aus:<br />

1 MEGA: Überbevölkerung

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