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„treuen Beamten", während Danton einen Kassendefekt sich zuschulden<br />

kommen ließ und die Gelder des Staats verschleuderte. Sankt Sancho hat<br />

einen guten Anfang zu einer Revolutionsgeschichte für den preußischen<br />

Bürger und Landmann gemacht.<br />

Note 2.<br />

Nachdem Sankt Sancho uns so das politische und juristische Verbrechen<br />

als ein Beispiel des Verbrechens überhaupt, nämlich seiner Kategorie des Verbrechens,<br />

der Sünde, der Negation, Feindschaft, Beleidigung, Verachtung<br />

des Heiligen, des unanständigen Betragens gegen das Heilige, vorgeführt<br />

hat, kann er nun getrost erklären:<br />

„ Im Verbrechen hat sich bisher der Egoist behauptet und das Heilige verspottet."<br />

P.319!<br />

An dieser Stelle werden alle bisherigen Verbrechen dem mit sich einigen<br />

Egoisten ins Credit geschrieben, obwohl wir späterhin wieder Einiges davon<br />

ins Debet werden übertragen müssen. Sancho glaubt, man habe bisher nur<br />

Verbrechen begangen, um „das Heilige" zu verspotten und sich nicht gegen<br />

die Dinge, sondern gegen das Heilige an den Dingen zu behaupten. Weil der<br />

Diebstahl eines armen Teufels, der sich einen fremden Taler aneignet, unter<br />

die Kategorie des Verbrechens gegen das Gesetz subsumiert werden kann,<br />

darum beging dieser arme Teufel den Diebstahl aus reiner Lust, das Gesetz<br />

zu brechen. Gerade wie Jacques le bonhomme sich oben einbildete, nur um<br />

des Heiligen willen seien überhaupt Gesetze gegeben worden und nur um<br />

des Heiligen willen würden Diebe eingesteckt.<br />

b) Strafe<br />

Da wir gerade mit juristischen und politischen Verbrechen uns zu schaffen<br />

machen, so findet sich bei dieser Gelegenheit, daß dergleichen Verbrechen<br />

„im gewöhnlichen Verstände" eine Strafe nach sich zu ziehen pflegen, oder<br />

auch, wie geschrieben steht, „der Tod der Sünde Sold ist". Es versteht sich<br />

nun, nach dem, was wir bereits über das Verbrechen vernommen haben, daß<br />

die Strafe die Selbstverteidigung und Abwehr des Heiligen gegen die Entheiliger<br />

ist.<br />

Note 1.<br />

„Die Strafe hat nur dann einen Sinn, wenn sie Sühne für Verletzung eines Heiligen<br />

sein soll." p. 316. In der Strafe „verfallen Wir in die Torheit, das Recht, den Spuk"<br />

(das Heilige) „befriedigen zu wollen. Das Heilige soll sich" hier „gegen den Menschen<br />

wehren." (Sankt Sancho „verfällt hier in die Torheit", „den Menschen" für „die Einzigen",<br />

„eignen Ichs" usw. zu versehen.) p. 318.

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