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Abschlussbericht Bördeprojekt - Stiftung Rheinische Kulturlandschaft

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Beschreibung des Modellprojektes 30<br />

methodischen Verfahrensweges steht die Durchführung einer Erfolgs- und Effizienzkontrolle,<br />

die die Eignung der Maßnahmen und Instrumente für die Zielerreichung sowie die tatsächlichen<br />

Fortschritte auf dem Weg zur Erreichung des Leitbildes quantifizieren sollen.<br />

4.2.1 Leitbild<br />

Die Erarbeitung von naturschutzfachlichen Leitbildern für einen konkreten Landschaftsraum<br />

sollte auf der Basis einer Analyse der geschichtlichen Entwicklung und der kulturhistorischen<br />

Traditionen sowie des status quo der jeweiligen Landschaft erfolgen.<br />

Historische Entwicklung<br />

Die fruchtbaren Lössböden der Köln-Aachener Bucht werden bereits seit der Jungsteinzeit<br />

ackerbaulich genutzt. Bereits seit der Römerzeit ist die Zülpicher Börde, seit dem frühen Mittelalter<br />

auch die Jülicher Börde weitgehend waldfrei. (FINCK et al. 1997). Die wenigen verbliebenen<br />

Restwälder in der Börde beschränkten sich auf ertragsarme, sandige oder<br />

staunasse Standorte.<br />

Die Auswertung historischer Karten seit Beginn des 19. Jahrhunderts identifiziert die Ausweitung<br />

der Siedlungs- und Verkehrswegeflächen sowie des Braunkohletagebaus als größte<br />

Änderungen der Landnutzung in den vergangenen 200 Jahren. Die bereits in der ältesten<br />

Karte vorhandene, nur geringe Waldfläche ist in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

nochmals geschrumpft – seit dem sind nur mehr geringe Veränderungen der Waldfläche<br />

feststellbar. Auch Grünlandflächen nahmen vor 200 Jahren einen geringen Flächenanteil ein.<br />

Diesbezüglich hat sich die Art der Landnutzung bis heute somit grundsätzlich nur wenig geändert.<br />

Andere, wesentliche Veränderungen der Landnutzung werden jedoch aus dem Vergleich<br />

aktueller Luftbilder mit den ältesten verfügbaren Luftbildaufnahmen von 1934 deutlich.<br />

Die Schlaggrößen haben sich in diesen Jahrzehnten vervielfacht, die Grenzliniendichte hat<br />

entsprechend stark abgenommen. Ferner hat natürlich die spezielle Intensität des Anbaus<br />

zugenommen, was bspw. aus den Statistiken seit Ende des zweiten Weltkrieges hervorgeht<br />

(Düngung, Pflanzenschutz, Ertragsniveau).<br />

Börde-Landschaft heute<br />

Abseits der bebauten und versiegelten Bereiche, der Villewälder und der Tagebaulandschaften<br />

präsentiert sich die Agrarlandschaft der Kölner Bucht heute als typische Offenlandschaft<br />

mit geringem Wald- und Grünlandanteil. Es dominiert der intensive Ackerbau, während die<br />

landwirtschaftliche Tierhaltung mit Ausnahme der Pensionspferdehaltung unbedeutend geworden<br />

ist. Naturnahe Begleit- und Zwischenstrukturen bilden warme, sonnige, eher<br />

trockene Lebensräume („Steppencharakter“) und weisen an diese Standortverhältnisse<br />

angepasste Tier- und Pflanzenarten auf. Aus Naturschutzsicht ist die heutige Biotopausstattung<br />

in der Agrarlandschaft allerdings als qualitativ und quantitativ unzureichend zu

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