Abschlussbericht Bördeprojekt - Stiftung Rheinische Kulturlandschaft
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Beschreibung des Modellprojektes 96<br />
Das Pflegekonzept für die Blühstreifen musste sich an der ökologischen Zielsetzung<br />
orientieren. Darüber hinaus war es wichtig, dass die Pflegemaßnahmen durch den Landwirt<br />
umgesetzt werden können. Neben dem Know-how ist hierbei auf die maschinelle<br />
Ausstattung des Betriebes zu achten.<br />
Die Betreuung der Pflege sollte frühzeitig beginnen um ggf. auf nicht gewünschte<br />
Veränderungen im Pflanzenbestand reagieren zu können. Im zeitigen Frühjahr, wenn das<br />
Saatgut aufgelaufen ist, ist in der Regel eine Sichtkontrolle notwendig, da sich häufig Ausfallgetreide<br />
oder schnellwüchsige Kräuter (Echte Kamille, Weißer Gänsefuß) stärker entwickeln<br />
als die Aussaat und diese negativ beeinträchtigt. Hier ist ein Schröpfschnitt zur rechten Zeit<br />
festzulegen und mit dem Landwirt abzustimmen. Als Betreuungs- und Beratungsaufwand<br />
können weitere Termine vor Ort nötig sein, wenn sich zum Beispiel Problemunkräuter auf<br />
den Blühstreifen stark ausbreiten und Gegenmaßnahmen durchgeführt werden müssen. In<br />
den folgenden Jahren ist außerdem zu kontrollieren, ob Maßnahmen zum Erhalt der<br />
Artenvielfalt der angesäten Blühstreifen erforderlich werden.<br />
Kontrolle, Mangelbeseitigung und Dokumentation<br />
Ob und in welchem Umfang eine Kontrolle erforderlich ist, hängt mit den Instrumenten<br />
zusammen, welche für die Umsetzung der Blühstreifen gewählt wurden. Beispielsweise sieht<br />
die EU für Agrarumweltmaßnahmen einen jährlichen Mindestkontrollumfang von 5% vor. Bei<br />
Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen gibt es keine Vorgaben und von daher in der Praxis<br />
heute meist erhebliche Defizite. Bei der Diskussion über die Eignung von Blühstreifen als<br />
Ausgleichsmaßnahmen wurde auch intensiv deren Kontrolle diskutiert. Hierbei wurden von<br />
Behördenvertretern eine umfangreiche Dokumentation und entsprechende Nachweise<br />
gefordert. Bei der Entwicklung des Dokumentationssystems für die Blühstreifen wurde<br />
festgestellt, dass keine der Behörden bisher einen systematischen Kontrollbogen für<br />
Ausgleichsmaßnahmen verwendet. Im Rahmen des <strong>Bördeprojekt</strong>es wurde ein Kontrollbogen<br />
erstellt und mit den Fachbehörden abgestimmt. Der Kontrollbogen ermöglicht es, sämtliche<br />
Informationen unkompliziert in eine Datenbank zu übernehmen, so dass die erfassten Daten,<br />
Fotos sowie das weitere Vorgehen (eventuelle Mangelbeseitigungen, Auszahlungsanweisung,<br />
etc.) nachvollziehbar dargelegt werden können.<br />
Mittelbereitstellung und Auszahlung<br />
Für die Modellflächen wurden die finanziellen Mittel für die Aufwendungen der Bewirtschafter<br />
seitens der Gebietskörperschaft (Kreis bzw. kreisfreie Stadt) zur Verfügung gestellt. Die<br />
Auszahlung erfolgte jeweils zum Jahresende und unter der Voraussetzung, dass keine<br />
Beanstandungen (Kontrolle/Mangelbeseitigung) vorlagen. Die Beträge wurden direkt von der