Abschlussbericht Bördeprojekt - Stiftung Rheinische Kulturlandschaft
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Beschreibung des Modellprojektes 65<br />
• In der gesamten Region Niederkassel gibt es großflächig Brachflächen auf<br />
Lärmschutzwällen und Sukzessionsflächen, die ein massenhaftes Auftreten und<br />
Aussamen von Cirsium arvense begünstigen. Somit wird eine nachhaltige<br />
Bekämpfung vor der Aussaat der Blühstreifen unwirksam. Dieses Problem stellt sich<br />
ebenfalls auf den Ackerflächen.<br />
• Der extrem trockene Sommer 2003 hat vermutlich ebenfalls tiefwurzelnde Unkräuter<br />
begünstigt.<br />
Treten Acker-Kratzdisteln nesterweise oder als Einzelpflanzen auf, ist eine mechanische<br />
Bekämpfung oder der Einsatz von Herbiziden möglich. Eine effektive flächige Bekämpfung<br />
der Acker-Kratzdistel in Blühstreifen ist momentan noch nicht möglich obwohl an der<br />
Universität Bern intensive Forschungsarbeiten zur biologischen Bekämpfung von Acker-<br />
Kratzdistel in Buntbrachen laufen, indem der Rüsselkäfer Apion onopordi als Überträger<br />
eines Rostpilzes genutzt wird (WANDELER & BACHER 2006). Bislang sind bei massivem<br />
Besatz mit Cirsium arvense ein Umbruch, bzw. der Einsatz von Herbiziden und die<br />
Neuanlage des Blühstreifens an anderer Stelle die einzige Möglichkeit diesem Problem<br />
wirksam zu begegnen.<br />
Vergrasung<br />
Mit zunehmendem Alter der Blühstreifen treten Gräser immer mehr in den Vordergrund.<br />
Dabei spielen nicht nur die eingesäten Arten eine Rolle, sondern auch eingewanderte Gräser<br />
aus angrenzenden Wegsäumen, wie Knäuelgras (Dactylis glomerata), Glatthafer<br />
(Arrhenaterum elatius) oder Gewöhnliches Rispengras (Poa trivialis). Um eine Verjüngung<br />
der Blühstreifen zu erreichen, sollten daher verschiedene Pflegemaßnahmen getestet<br />
werden (siehe unten). Untersuchungen in der Schweiz deuten darauf hin, dass eine flache<br />
Bodenbearbeitung im Herbst/Winter die Gräser etwas zurückdrängen können<br />
(EGGENSCHWILER 2006, per e-mail).<br />
4.4.4 Pflege<br />
Art, Umfang und Zeitpunkt der durchzuführenden Pflegemaßnahmen orientieren sich an<br />
folgenden Zielen:<br />
• Erhaltung einer artenreichen Vegetationszusammensetzung<br />
• Schaffung lang anhaltender, vielfältiger Blütenhorizonte (blütenbesuchende Insekten,<br />
Landschaftsbild)<br />
• Schaffung einer Vegetationsstruktur, die für viele Tierarten gute Voraussetzungen als<br />
Lebensraum, als Fortpflanzungs-, Rückzugs- und Überwinterungshabitat bietet