Abschlussbericht Bördeprojekt - Stiftung Rheinische Kulturlandschaft
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Beschreibung des Modellprojektes 69<br />
Kritisch zu beobachten bleibt, dass durch die Bodenbearbeitung auch Wurzelunkräuter wie<br />
Gemeine Quecke und Acker-Kratzdistel gefördert werden könnten.<br />
Weitere Untersuchungen<br />
Über die Projektlaufzeit hinaus werden am Standort Widdersdorf auf mehreren Blühstreifen<br />
weitere Pflegemaßnahmen durchgeführt, um die Folgen einer Verjüngung zu testen. Dabei<br />
werden folgende Maßnahmen jeweils auf einer Hälfte der Blühstreifen angewendet:<br />
• (1) Pflügen im Herbst/Winter und Neueinsaat der Blühstreifenmischung mit<br />
Saatbettkombination im März<br />
• (2) Mulchen im Herbst (September/Oktober) und anschließendes Grubbern mit<br />
Nachsaat im März<br />
• (3) Mulchen im Herbst (September/Oktober) und anschließendes oberflächiges<br />
Grubbern ohne Nachsaat<br />
Anhand von Vegetationsaufnahmen sollen im nächsten Jahr dann die Wirkungen auf die<br />
Vergrasung, die Etablierung von einjährigen Wildkrautarten und die Förderung/Verdrängung<br />
von Problemunkräutern untersucht werden.<br />
4.5 Bedeutung von Blühstreifen aus Sicht des Naturschutzes<br />
4.5.1 Allgemeine Einführung<br />
Die Bedeutung und Funktion linearer Biotopstrukturen wie Blühstreifen für den Natur und<br />
Artenschutz in intensiv genutzten Ackerbauregionen ist in verschiedenen Arbeiten beschrieben<br />
worden (z.B. KAULE 1991: 31, BLAB 1993: 1993, BÜRKI & HAUSAMMANN 1993, KNAUER<br />
1993, AEBISCHER et al. 1994, LAKHANI 1994, TEW et al. 1994, GRUTTKE et al. 1998, NENTWIG<br />
2000, ALBRECHT et al. 2002, BERGER et al. 2003). Die Bedeutung dieser Strukturen für den<br />
Artenschutz muss allerdings differenziert betrachtet werden.<br />
Der naturschutzfachliche Wert von Blühstreifen für die Flora kann sehr unterschiedlich sein<br />
und ist nicht nur von Bewirtschaftungseinflüssen, sondern auch von den jeweiligen Standortverhältnissen<br />
(Trophiegrad, Wasserversorgung) und dem Alter der Struktur abhängig.<br />
Während mesotrophe, südexponierte Hecken- oder Stufenraine auch seltene Pflanzenarten<br />
beherbergen können, sind grasreiche Feldraine aus floristischer Sicht eher als unbedeutend<br />
einzustufen (vgl. FUCHS & SCHUMACHER 2006). Dagegen können solche Strukturen z.B. für<br />
räuberische Tierarten wie Laufkäfer und bestimmte Spinnen, die meist auch auf besondere<br />
mikroklimatische Bedingungen angewiesen sind, einen bedeutenden Lebensraum darstellen