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Abschlussbericht Bördeprojekt - Stiftung Rheinische Kulturlandschaft

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Beschreibung des Modellprojektes 49<br />

Vertragspartner (z.B. Untere Landschaftsbehörde) gegenüber dem Landwirt gleichzeitig als<br />

Ordnungsbehörde auftritt.<br />

4.3.3.3 Probleme der ULB bei der Umsetzung der Eingriffsregelung<br />

Flächenverfügbarkeit, und -auswahl<br />

In der aktuellen Kompensationspraxis steht das Problem der Flächenverfügbarkeit im Mittelpunkt.<br />

Insbesondere in der Nähe von Ballungsgebieten bereitet die Verfügbarkeit geeigneter<br />

Flächen für Kompensationsmaßnahmen Konflikte durch das insgesamt schon sehr knappe<br />

Flächenangebot.<br />

Eine Befragung auf Länderebene durch die Universität Gießen (BAUER et al. 2003) zeigt,<br />

dass in der Praxis für mehr als die Hälfte der Kompensationsflächen landwirtschaftliche<br />

Flächen beansprucht werden. Einen deutlich geringeren Anteil nehmen Waldflächen ein (bis<br />

zu einem Viertel). Maßnahmen im Bereich von Gewässern, auf Brachflächen, auf Siedlungsund<br />

Verkehrsflächen sowie auf Abbauland sind von untergeordneter Bedeutung. Grund für<br />

die Beanspruchung landwirtschaftlicher Flächen ist insbesondere ihre hohe ökologische<br />

Aufwertbarkeit.<br />

Die Standortwahl der Ausgleichsflächen ergibt sich oft zwangsläufig über die Flächen, die<br />

der Vorhabenträger unmittelbar oder mittelbar (über Dritte) zur Verfügung stellt oder durch<br />

die Nutzung öffentlicher, bzw. gemeindeeigener Flächen. Diese Flächen liegen jedoch oft<br />

weit verstreut im Raum oder stellen nur kleinteilige Parzellen dar.<br />

Können Eingriffsverursacher nicht auf eigene Flächen zurückgreifen, steht in der Praxis der<br />

Erwerb von Flächen im Vordergrund, um Kompensationsmaßnahmen umzusetzen. In der<br />

Studie der Universität Gießen zeigt die Klassifizierung der Flächenanteile nach Eigentumsverhältnissen<br />

eine deutliche Tendenz der Maßnahmenrealisierung auf Flächen in Privateigentum<br />

(BAUER et al. 2003). Dieser Flächenerwerb kann sich insbesondere aufgrund<br />

komplexer Rechtsverhältnisse (Eigentümer, Pächter) als schwierig erweisen. Probleme<br />

können insbesondere entstehen, wenn kurzfristige Planung von Kompensationsmaßnahmen<br />

bei Groß-Eingriffen zu einer örtlich und zeitlich massierten Nachfrage am Grundstücksmarkt<br />

führen. Hierdurch können die Bodenpreise in der betroffenen Kommune hochgetrieben<br />

werden (BATTEFELD 2003).<br />

In der Praxis zeigt sich, dass in den meisten Fällen die Verfügbarkeit die Auswahl der Fläche<br />

bestimmt und nicht ihre ökologische bzw. agrarstrukturelle Eignung. Eine Abstimmung in der

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