03.11.2013 Aufrufe

eingescanntes Buch (PDF) - WordPress – www.wordpress.com

eingescanntes Buch (PDF) - WordPress – www.wordpress.com

eingescanntes Buch (PDF) - WordPress – www.wordpress.com

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Sclicidung zusammen. Noch im ID. .Tnlirlumdcrt klaffte der krainische<br />

Dichter Franc rrcseron:<br />

Deutsch sprechen in der Regel hicrzuhirule<br />

Die Herrinnen und Herren, die hefchh;n;<br />

Slowenisch die, so von dem Dienerstandc.<br />

So war ein Jalniauscnd lang die slowenische Sprache bloPie Eauernmundart,<br />

das slowenische Volk eine geschichtslose Nation. Ein slowenisches<br />

Schulwesen konnte nicht entstehen; denn Schulen gab es nur für die<br />

Söhne der deutschen Grundherren und Bürger, nicht für die der slawischen<br />

Bauern. Eine slowenische Literatur konnte sich nicht entwickeln; denn<br />

wer hätte in einer Sprache, die nur die \mwissenden, analphabctischen<br />

Bauern sprachen, Bücher schreiben wollen? Als in den Sturmtagen der<br />

Beformation protestantische Prädikanlen auch den Bauern das Evangelium<br />

predigen wollten, stellte einer von ihnen, Primo2 Trubar, fest, daß „kein<br />

Brief oder Begister, noch w^eniger ein <strong>Buch</strong> in unserer windischen Sprache<br />

zu finden war; denn man hielt dafür, die windische Sprache wäre so grob<br />

und barbarisch, daß man sie weder schreiben noch lesen könne". Trubar<br />

imd Juri Dalmatin, die die Bibel in die slawische Bauernsprache übertrugen,<br />

mußten hunderte Wörter fremden Sprachen entlehnen; denn die<br />

slowenische Sprache hatte Bezeichnungen nur für Begriffe des bäuerlichen<br />

Lebens. Habsburgs blutige Gegenreformation bereitete auch diesen ersten<br />

Versuchen, eine slowenische Literatursprache zu schaffen, ein schnelles<br />

Ende: Trubars ketzerische Schriften wurden verbrannt; und wiederum<br />

verschwand für zwei Jahrhunderte die slowenische Sprache aus der<br />

Literatur.<br />

Und wie an allem höheren Kulturleben, so hatte a,uch an allem staatlichen<br />

Leben das slowenische Bauernvolk ein Jahrtausend lang keinen<br />

Anteil. Denn nur die Grundherrenklasse, nicht die Bauernschaft war in<br />

diesem Jahrtausend Trägerin des staatlichen Lebens. Mit der Unterwerfung<br />

unter die deutschen Grundherren fielen die slowenischen Bauern unter die<br />

Herrschaft des deutschen Herzogtums Karantanien; mit den Ländern, in<br />

die das Herzogtum zerfiel, fielen sie an das deutsche Österreich. Über den<br />

Grundherrschaften, in denen die slowenischen Bauern den deutschen<br />

Feudalherren fronten, baute sich die politische Herrschaft des deutschen<br />

Österreich über den slowenischen Volksstamm auf.<br />

Ein halbes Jahrtausend später als der nordwestliche verfiel der südöstliche<br />

Zweig des jugoslawischen Volkes ähnlichem Schicksal. Nach der<br />

Niederlage am Amselfeld (1389) wurden die serbischen Fürsten zu Vasallen<br />

der türkischen Großherren; nach der Katastrophe von Varna (1444) wurden<br />

die serbischen Länder zu türkischen Provinzen. Das serbische Volk vvurde<br />

zur geknechteten ausgebeuteten Rajah. Die Städte wurden zu türkischen<br />

Festungen; nur die Dörfer blieben serbisch. Und über die serbischen Bauern<br />

herrschten die türkischen Spahis und die griechischen Priester. Nur in<br />

Bosnien behauptete sich ein Teil des nationalen Adels; aber er behauptete<br />

Besitz und Würde nur um den Preis, daß er den Islam annahm und damit<br />

in dem herrschenden Osmanentum aufging. So war auch das serbische<br />

Volk unter Fremdherrschaft gefallen.<br />

Niu" irr Zentrum des Siedlungsgebietes der Südslawen, in Kroatien, hat<br />

sich ein nationales Staatswesen behauptet. Nur dort lebte das Volk unter

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!