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nie cnlschlosson, von diesem Recht Gebrauch zu machen. Aber auch in<br />

anderen Formen konnten die gcmeinwirtschaftlichcn Anstalten hinreichenden<br />

Bankkredit nicht bekommen. Die Banken gewähren Kredit den<br />

Unternehmungen, an denen sie beteiligt sind und die sie kontrollieren;<br />

den Anstalten, die ihrer Kontrolle nicht unterworfen sind, verweigerten sie<br />

den Kredit um so melir. da die ständige feindliche Agitation der kapitalistischen<br />

Presse das Vertrauen zu diesen Unternehmungen erschütterte. So<br />

waren die gemeinwirtschaftlichen Anstallen darauf angewiesen, immer<br />

wieder vom Staat Zuschüsse zu ihrem Betriebskapital zu verlangen. Infolge<br />

der Notwendigkeit, ihr Betriebskapital zu vergrößern, blieben sie auf<br />

Staatszuschüsse angewiesen, obwohl ihre Bilanzen schon am Ende des<br />

ersten Geschäftsjahres nicht unbeträchtliche I^einerträgnisse auswiesen.<br />

Der Staat aber, in ärgster Finanznot, konnte den Geldbedarf der Anstalten<br />

immer nur unzureichend befriedigen; dadurch wurde ihre Entwicklung,<br />

wurde besonders die Durchführung der zur Umstellung auf die Friedensproduktion<br />

erforderlichen Investitionen verlangsamt. Die Anstalten sahen<br />

sich gezwungen, einzelne ihrer Betriebe, die sie infolge ihrer Geldnot nicht<br />

in Gang setzen konnten, an gemischtwirtschaftliche Unternehmungen, die<br />

sie mit privaten Kapitalisten zusammen- begründeten, zu übertragen. So<br />

konnte zum Beispiel das Stahlwerk des Arsenals nur auf diese Weise in<br />

Gang gebracht werden. Auf diese Weise entwickelten sich mannigfache<br />

Verbindungen und Mischformen zwischen den gemeinwirtschaftlichen Anstalten<br />

und kapitalistischen Unternehmungen. Diese finanziellen Schwierigkeiten<br />

werden wohl überwunden werden, wenn der Geldwert nicht weiter<br />

sinkt. Aber erst die Erfahrung wird zeigen können, wie die noch nicht<br />

hinreichend gefestigten Anstalten die Gefahren der Absatzkrise bestehen<br />

werden, die der Stabilisierung des Geldwertes gefolgt ist.<br />

Aber wenn auch die Schwierigkeiten"" der Anfänge der Gemeinwirtschaft<br />

noch keineswegs als überwunden gelten können, so hat sich doch die<br />

gemeinwirtschaftliche Unternehmungsform der bürokratischen schon jetzt<br />

unzweifelhaft überlegen erwiesen. Die Kriegsindustriebetriebe gew^annen<br />

sofort ein ganz anderes Aussehen, sobald sie aus den Händen der bürokratischen<br />

„Generaldirektion der staatlichen Industriewerke" in die Hände<br />

der gemeinwirtschaftlichen Anstalten übergingen. Die Leitung wurde kaufmännisch<br />

beweglich, die Produktion wurde in Gang gebracht, Arbeitsintensität<br />

und Arbeitsdisziplin wurden unter tätiger Mitwirkung der Betriebsräte<br />

und Gewerkschaften schnell verbessert, die Betriebsdefizite, die<br />

unter der bürokratischen Leitung überaus groß gewesen waren, sehr<br />

schnell reduziert. Gelingt es, die Anstalten mit hinreichendem Betriebsund<br />

Investitionskapital auszustatten, dann ist ihre Lebens- und Leistungsfähigkeit<br />

nicht zu bezweifeln.<br />

Das Gesetz über die gemeinwirtschaftlichen Unternehmungen hatte den<br />

Anstalten auch die Möglichkeit zu sichern gesucht, ihren Einfluß über<br />

ihre eigenen Betriebe hinaus zu erstrecken, in die kapitalistischen Unternehmungen<br />

einzudringen. Der § 37 des Gesetzes gibt der Staatsverwaltung<br />

das Recht, bei der Gründung von Aktiengesellschaften und bei Kapitalserhöhungen<br />

der Aktiengesellschaften eine Beteiligung am Gesellschaftskapital<br />

bis zur Hälfte zu Bedingungen zu verlangen, die nicht ungünstiger<br />

sein dürfen als die bevorzugten Bedingungen, zu denen die neuen Aktien<br />

'<br />

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