Seiteneinrichtung Word Standard - Max-Planck-Gymnasium

Etwa gegen 1 Uhr mittags, als wir in die Nähe des Wildgattertores im "Hüttweg" kamen,
wurden wir, bzw. ein hinter uns fahrendes Pferdefuhrwerk plötzlich von feindlichen Tieffliegern
angegriffen. Wir nahmen daraufhin schnell in den seitlich neben dem Weg stehenden
Hecken Deckung. Die Kameraden liefen rechts vom Weg, Wegner und ich links vom Weg in
Deckung. Ich selbst lag unmittelbar am Wildgatterzaun, während Wegner etwa 2o Meter vor
mir in Richtung Greimerath sich befand. Nachdem der Angriff vorbei war, kam Wegner nicht
mehr zum Vorschein. Auf unser Rufen gab er auch keine Antwort. Wir gingen ihn daraufhin
suchen. Kameraden von mir fanden ihn und brachten ihn zum Weg. Ich kam hinzu und konnte
feststellen, dass Wegner bereits tot war. Er hatte mehrere Bordwaffenschüsse, einen durch die
Schläfe, einen Brustschuss und einen Bauchschuss. Meines Erachtens muss der Tod auf der
Stelle eingetreten sein. Zwei Mann von uns blieben bei der Leiche zurück mit dem Auftrag,
die Beerdigung durchzuführen. Die Bestattung konnte nicht sofort ausgeführt werden, da die
Fliegertätigkeit dies bei Tage nicht zuließ.
Einer der beiden Zurückbleibenden hieß Matthias Willkomm aus Dillmar, der andere Kamerad
war von Borg. Dessen Name ist mir jedoch nicht bekannt. Ob dieselben die Leiche des
Kameraden Wegner beerdigt haben, kann ich nicht angeben.
Ich bemerke nochmals ausdrücklich, dass ich selbst beobachtet habe, dass Wegner tot war.
Sonst kann ich zur Sache nichts aussagen.
v. g. u.
gez. Unterschrift
Geschl.
gez. Unterschrift
Text 2:
In Reply Refer to
AG 201 Scott, Henry A.
PC=1919023
War Departement
The Adjudant Generals office
Washington
AC/EMS/cgp
14. August 1946
Mr. und Mrs. Thomas W. Scott
Box Number 24
Iroquis, Canada
Liebe(r) Frau und Herr Scott:
Ich schreibe Ihnen im Bezug auf meinen vorangegangenen Brief, in dem sie bedauerlicherweise
darüber informiert wurden, dass eine Todesfeststellung im Falle Ihres Sohnes,
Gefreiter Henry A. Scott,42,165,163 Infantry, vorgenommen werden konnte und
das vermutliche Datum seines Todes auf den 2. März 1946 29 festgelegt worden war.
Der offizielle Bericht ist nun eingegangen, dass er im Kampfeinsatz am 1. März 1945
getötet worden ist. Ein von der Militärbehörde zugesandter Bericht liegt nun im
Kriegsministerium vor und besagt, dass der Körper Ihres Sohnes geborgen und auf einem
amerikanischen Militärfriedhof in Belgien beigesetzt worden ist.
29 Es handelt sich hier offensichtlich um einen Schreibfehler. Es muss selbstverständlich 1945 lauten. Das
Schreiben vom 2. März 1945 wird im nachfolgenden Bild im Original dargestellt.
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