Seiteneinrichtung Word Standard - Max-Planck-Gymnasium
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Zwei heitere Erlebnisse von Kasinomitgliedern sollen der Nachwelt nicht vorenthalten werden:<br />
1. "Ein Herr (J. K.) wurde beim Überschreiten der Saarbrücke von einem mit einer Flinte bewaffneten<br />
jungen Burschen gestellt und nach seinem Paß gefragt. Als er sich den Mann genauer<br />
ansah, stellte er fest, daß es ein junger Arbeiter war, den er bis vor kurzem in seiner<br />
Gerberei beschäftigt hatte."<br />
2. "Ein geistlicher Herr (Pr. W.) ging wie jeden Morgen am 22. November in aller Frühe nach<br />
dem Kreiskrankenhaus, um dort die hl. Messe zu lesen. Kurz vor dem Krankenhause tritt<br />
plötzlich hinter einem Baum hervor eine räubermäßig aussehende, bewaffnete Gestalt, hält<br />
ihm die Flinte entgegen und verlangt zwar nicht sein Geld, sondern nur - seinen Paß.<br />
Diese sehr belästigende Komödie auf den Straßen dauerte bis Freitag, den 26. November, wo<br />
die bewaffnete Schar still abzog. Holl blieb im Landratsamt 12 Tage. Vor seinem Weggang<br />
am 3. Dezember setzte er in das Landratsamt einen gewissen Gärtner aus Oberleuken "als<br />
Vertreter des Direktoriums der Rheinischen Republik für den Kreis Saarburg". Dieser saß<br />
noch drei Wochen in einem Zimmer des Landratsamtes, wo sich niemand um ihn kümmerte.<br />
Dann wurde ihm in aller Güte klar gemacht, daß er doch eigentlich überflüssig sei, worauf<br />
auch er verduftete.<br />
Wegen der kurzen Dauer dieses Putsches und wegen der friedfertigen Haltung der Bevölkerung<br />
blieb glücklicherweise das Kasino und dessen Keller unentdeckt von der Bande."<br />
(aus: 100 Jahre Casinogesellschaft Saarburg, Trier 1930, S. 75f)<br />
Fragen zum Text:<br />
1. Wie beurteilt der Schreiber die Separatisten und die ganze Separatistenbewegung?<br />
2. Warum sahen die Franzosen dennoch eine Chance das linksrheinische Gebiet einzuverleiben?<br />
Berücksichtige hierzu auch 1815!<br />
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