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Die nachfolgenden Texte beinhalten Wahlaufrufe des Zentrums und der NSDAP<br />

aus dem Kreis Saarburg:<br />

Zentrumspartei:<br />

Wähler und Wählerinnen des Kreises Saarburg!<br />

In Massen wird ein Flugblatt, unterzeichnet von dem bekannten Dr. Limbourg, im Kreise verbreitet,<br />

das in seinen Angriffen gegen die Kreisverwaltung und deren Chef jede Form des Anstandes<br />

vermissen lässt. Die Zentrumspartei rückt mit Abscheu und Ekel von dieser demagogischen<br />

Art des Wahlkampfes ab und erklärt, dass sie es für alle Zukunft ablehnen muss, mit<br />

einer Partei Dr. Limbourg (Redaktionelle Anm.: Gemeint ist der Spitzenkandidat der Liste<br />

”Für Ordnung und Sparsamkeit”, den die Rechtsparteien einen ”Separatisten” schimpften.)<br />

im Kreistage zu arbeiten. Wenn es in der Kreisverwaltung Missstände gegeben hat, so war es<br />

in der Vergangenheit einzig und allein die Zentrumspartei, die dagegen aufgetreten ist, energisch,<br />

aber immer auf dem Boden des Rechts und des Gesetzes und stets in maßvoller, anständiger<br />

Form. Und so wird sie es auch in Zukunft halten.<br />

Der Vertreter der nationalsozialistischen Arbeiterpartei hat in den vier Jahren, in denen er<br />

schon im Kreistage sitzt, auch nicht ein einziges Mal den Mund aufgetan, um seinerseits zu<br />

irgendwelchen wichtigen Fragen Stellung zu nehmen, um vorhandene Missstände zu beheben<br />

oder für die notleidende Bevölkerung einzutreten.<br />

Wähler und Wählerinnen! Richtet Euch nicht nach Schlagworten! Der Kreis Saarburg gehört<br />

zu den Kreisen, die mit die wenigsten Steuern bezahlen. Wem ist das zu verdanken? Doch nur<br />

der Mehrheit im Kreistag, und diese hatte die Zentrumspartei. So soll es bleiben.<br />

Darum jede Stimme der Zentrumspartei, der Liste Nr. 4 auf allen Wahlvorschlägen.<br />

Der Kreisparteichef.<br />

NSDAP:<br />

Bauern, Winzer, Arbeiter, Mittelstand!<br />

Nationalsozialisten und Freunde unserer Bewegung!<br />

Am 5. März hat die Hitlerbewegung einen überwältigenden Sieg errungen. Im Kreise Saarburg<br />

haben fast 9000 Wähler ihr Treuebekenntnis für den Führer der Bewegung, Reichskanzler<br />

Adolf Hitler abgelegt. Gebt uns dieses überwältigende Vertrauen auch bei den Kreistagswahlen<br />

am 12. März 1933. - Auch in den Kreisparlamenten muss der siegreiche Vormarsch<br />

der Bewegung des Volkskanzlers A. Hitler marschieren.<br />

Zweierlei tut im Kreise Saarburg Not:<br />

1. Brechung der jahrelangen absoluten Mehrheitsstellung der Zentrumspartei.<br />

2. Eine starke Kampffront der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei im neuen<br />

Kreistage.<br />

Gebt uns am 12. März die bald 9000 Stimmen des 5. März - und es ist mit der Alleinherrschaft<br />

und Missregierung des Zentrums im neuen Kreistage aus. Wir kämpfen für die Aufhebung<br />

der Landesbürgermeistereien und für die restlose Selbstverwaltung der Gemeinden. Wir<br />

erstreben: Ordnung, Sauberkeit und Vereinfachung der Verwaltung.<br />

Damit erreichen wir erhebliche Verminderung der Kommunalverwaltungskosten und der<br />

Steuerlasten. Die Gemeinden müssen entlastet werden, durch Streichung der überflüssigen<br />

Landbürgermeister. Wir setzen an ihre Stelle die Selbstverwaltung durch möglichst ehrenamtliche<br />

Vorsteher. Weg mit den besoldeten Bürgermeistern, die, alle wie sie da sind, die Gemeinden<br />

bis zum Zusammenbruch belasten. Daher keine Stimme dem Zentrum, das es fertig<br />

brachte, in Zeiten tiefsten Elends überflüssige Sportplätze und Jugendheime zu bauen, aber<br />

nichts weiter für die notleidende Landwirtschaft und das Gewerbe übrig hatte, als das, was<br />

nach Erfüllung der eigenen Wünsche noch als kärglicher Rest übrig blieb.<br />

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